Ein gestresster Papa erzählt von seinen Sorgen Gordon Schönwälder, (Gründer der Podcast Helden):
"Erinnerst du dich noch daran, wie lange dir früher die Sommerferien vorkamen?
Ich habe in dieser langen Zeit meist mehrere Urlaube machen können. Meist fuhren meine Eltern mit mir zwei Wochen weg, dann war ich eine Woche daheim, bevor ich dann noch auf den Bauernhof meiner Großeltern fahren konnte.
Am Ende dieser Ferien geschah dann regelmäßig das, was ich nicht so oft erlebt habe:
Ich hatte wieder Lust auf die Schule.
Denn ich war ausgeruht von viel guter Zeit, tollen Erlebnissen und freute mich auf meine Schulfreunde, die ich meist auch länger nicht mehr gesehen hatte.
Mit etwas Wehmut schaue ich auf diese Zeiten zurück.
Ich meine, was sind heute schon 6 Wochen Sommerferien? Das ist etwas mehr als der Abstand zwischen zwei Umsatzsteuervoranmeldungen.
Vor zwei Jahren hat sich mein Leben dann erneut gedreht.
Meine Tochter Ida ist ein toller Mensch. Humorvoll, immer auf Achse und sie hat den Willen ihres Vaters.
Leider konnte ich ihr meine Zeit nicht so schenken, wie ich es gerne machen würde.
Mein Unternehmen ist ebenfalls noch recht jung und fordert meine Aufmerksamkeit in gleicher Maßen. Ich arbeite recht viel. Auch an den Wochenenden und oft auch abends noch.
Aber in der letzten Zeit merke ich eine Veränderung.
Als geborener Chaot gelang es mir bisher nicht wirklich gut, mir meine Zeit so einzuteilen, dass ich genügend Zeit mit meiner Familie verbringen kann. Die Prozesse liefen noch sehr unsauber, griffen nicht ineinander und waren sich manchmal auch im Weg.
Aber ich merke, dass ich durch eine Veränderung in meinem Mindset und den richtigen Tools deutlich strukturierter bin und in meiner gesetzten Arbeitszeit effizienter voran komme.
Um mein Gehirn zu entlasten und mir Ideen direkt aufzuschreiben, nutze ich Evernote. So verbringe ich deutlich weniger Zeit damit, mich krampfhaft an Dinge zu erinnern, die ich doch machen oder anschauen wollte.
Und was mir jeden Tag aufs neue die Zeit strukturiert ist Todoist.
Dieses Tool hatte ich schon vor Jahren mal auf Empfehlung auf dem Schirm, aber immer wieder verworfen, weil ich immer auf der Jagd nach neuen Tools war, die mir das Leben erleichtern.
Ich bin jetzt sehr dankbar dafür, dass Benjamin mir bei einem gemeinsamen Frühstück die Funktionen und Möglichkeiten der Zeitmanagement Methoden damit gezeigt hat.
Und was schaffen diese Tools überhaupt? Strukturieren sie meinen Tag?
Ja. Aber das ist nicht ihr Nutzen.
Der Nutzen ist, dass ich Zeit gewinne.
Zeit, die ich endlich ohne schlechtes Gewissen fernab von meinem Unternehmen meiner Familie geben kann. Letztens waren wir im Zoo und ich glaube, dass ich nicht einen Gedanken an die Arbeit oder an das, was ich noch machen muss verschwendet habe.
Ich war ganz da.
Zusammen mit meiner Frau und meiner Tochter.
Das wäre mir vor einem Jahr nicht gelungen, denn ich bin halt keiner geborener Zeitmanager.
Das habe ich mir antrainieren müssen und ich bin verdammt stolz darauf, dass es mir immer besser gelingt, meine Prozesse und Tätigkeiten so zu strukturieren, dass ich ein besserer Vater sein kann.
Also?!
Wie wäre der Gedanke, wenn du mit vollkommen reinen Gewissen Zeit mit deiner Familie verbringen kannst. Frei von Stress und innerlicher Unruhe?
Dann pack' es an!
Gute Zeitmanager werden nicht geboren...sie werden gemacht."
„Die Arbeit läuft nicht davon, während du deinem Kind einen Regenbogen zeigst, aber der Regenbogen wartet nicht, bis du mit der Arbeit fertig bist.“ - chinesisches Sprichwort
Väter heute wollen erfolgreich im Job sein, Zeit mit den Kindern verbringen, qualitative Eigenzeit genießen, die Ehefrau entlasten, eine glückliche Ehe führen und ihre Freundschaften pflegen.
Diese vielfachen Beanspruchungen führen oft zu einem Gefühl der Überforderung und der „Vater Burnout“ droht. In diesem Artikel zeige ich dir einen Weg beides, Arbeit und Familie, unter einen Hut zu bekommen.
Das Problem ist, dass unsere Zeit begrenzt ist. Wir können nicht zur selben Zeit entspannt mit einem Buch und einem Bier in der Hängematte liegen und zu gleich mit den Kindern Sandburgen bauen. Wir müssen uns entscheiden und dafür unsere Prioritäten kennen. Natürlich „müssen“ wir arbeiten um unsere Familie zu ernähren und auch um uns selbst zu verwirklichen.
Doch du darfst nie vergessen:
Als unsere Eltern noch Kinder waren, hatten es die Väter einfacher. Sie verließen morgens, bevor die Kinder aufstanden, die Wohnung und kehrten am Abend in ein sauberes und gemütliches Haus zurück. Der Abendtisch war gedeckt, die Hausaufgaben gemacht und das kühle Bier stand schon bereit.
Ganz so verklärt war es wahrscheinlich nicht. Aber die Rollenverteilung war klarer.
Der Mann verdient das Geld und die Frau gibt es aus 😉, der Mann arbeitet und die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder.
(An die lesenden Mütter: Das ist natürlich auch Arbeit!).
Dieses Muster ist über Jahrtausende und über viele Kulturen hinweg nie hinterfragt worden.
Mein Großvater sagt immer, dass die ersten Kinder, die er aufwachsen gesehen hat, seine Enkel sind.
Doch das Vaterbild hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Ich glaube nicht, dass der Hauptgrund dafür in dem Streben der Frauen nach Beruf und Selbstverwirklichung liegt.
Es ist vielmehr ein Bedürfnis von uns Männern. Wir wären gar nicht mehr glücklich damit „nur“ arbeiten zu gehen. Wir wollen mehr als Spiel und Spaß mit den Kindern. Wir möchten in erzieherische Überlegungen und Prozesse eingebunden sein. Wir wollen unseren Kindern Etwas mitgeben ins Leben und wir wollen unsere Frauen gerne unterstützen.
Ein deutlicher Beleg für meine These ist, dass inzwischen mehr als jeder vierte Vater Elternzeit nimmt. In Bayern und Sachsen sind es sogar 35%. Diese Zeit verändert uns zusätzlich. Denn wer einmal erlebt hat, was es heißt rund um die Uhr für die Kinder bereit zu stehen, den Haushalt zu schmeißen und nicht mal im Bad allein sein zu können, der schätzt die tägliche Leistung seiner Partnerin viel mehr und genießt es zur Arbeit das Haus verlassen zu dürfen.
Dieses verschobene Vaterbild bringt jedoch auch seine negativen Nebeneffekte mit sich. Denn das klassische Bild der Frau als Hausfrau und Mutter ist tief in den Menschen und besonders in Frauen verwurzelt.
Eine typische Situation, wenn ich mit meinen Kindern spazieren gehe: Eine ältere Dame guckt in den Kinderwagen und sagt: „Na, geht der Papa heute mal mit dir spazieren. Das ist ja toll.“.
Dann guckt sie mich an „Sie müssen ihrem Kind aber eine Mütze aufsetzen.“ 🤨
Väter machen vieles anders als Mütter. Und in vielen Bereichen sind wir wahrscheinlich auch weniger vorsichtig und besorgt. Darin liegt wohl auch der Grund warum zum Beispiel ein Vater Kind Zelten so entspannt ist.
Wenn ich meine Kinder morgens anziehe, passiert es ab und zu, dass meine Frau anschließend die Kinder wieder umzieht. Das ist nicht immer im Wetter oder durch das Tagesprogramm begründet. Nein, manchmal hatte sie nur etwas anderes im Kopf was die Kinder heute tragen sollen.
Eltern verbringen immer mehr Zeit mit ihren Kindern. Das belegen zahlreiche Statistiken. Doch zugleich wächst in ihnen das Gefühl, dass es nie reicht.
Das Problem ist der Stress im Job, den du mit nach Hause bringst, und der Stress zu Hause, der es dir unmöglich macht, dich vom Arbeitsstress jemals zu erholen.
Das Hauptproblem ist, dass deine Kräfte endlich sind und die Zeit nie für alles reicht. Du wirst dich immer wieder entscheiden müssen ob du arbeitest, mit deinen Kindern spielst, dich ausruhst oder mit Freunden um die Häuser ziehst.
Wenn du jedoch in all diesen Lebensbereichen besser organisiert bist, deine Prioritäten kennst und die besten Tools verwendest, dann wird es dir leichter fallen alles in ein für dich passendes Gleichgewicht zu bekommen.
Du kannst weniger Arbeiten und mehr Vorlesen.
Du kannst dir ab und an Zeit für dich selbst gönnen, weil du die Zeit plötzlich „über“ hast.
Du kannst ein zuverlässiger Teilzeit- Hausmann sein.
Und du kannst zu deinen Kleinen sagen: „Papa hat Zeit“.
Besonders Väter mit kleinen Kindern engagieren sich intensiv in der Familie. Sie reduzieren dafür aber nicht beruflich, sondern knapsen sich die Zeit in den Bereichen Eigenzeit, Erholung, Beziehung und auch Schlaf ab.
Ein neuer Erdenbürger ist das größte Glück der Welt. Aber er braucht jede Menge Zeit und Aufmerksamkeit. Dadurch stellt das Baby den Alltag der jungen Eltern komplett auf den Kopf. Dabei berücksichtigt es bei seinen eigenen Bedürfnissen nicht, ob diese gerade in den Tagesplan der Eltern passen. Es will gewickelt werden, kuscheln und etwas zu essen haben und das SOFORT!, ganz nach dem Motto „Du bist zwar größer, aber ich bin lauter.“, sorgen die kleinen, süßen Wesen mit „Terror“ für ihre Bedürfnisse.
Damit man neben der Versorgung des Babys auch noch andere Dinge erledigt bekommt (zum Beispiel selber essen und duschen) und auch die eigene Rekreation nicht auf der Stecke bleibt, braucht es ein gutes Zeitmanagement.
Das Wichtigste ist eine gut durchdachte und langfristige Planung. Wann diese Woche muss was erledigt werden. Setze dich dafür einmal in der Woche mit deiner Partnerin zusammen und besprecht anstehende Termine und Aufgaben. Zusätzlich besprecht jeden Abend kurz den nächsten Tag.
Guckt dabei auch auf den vergangenen Tag und inwieweit eure Planung mit der Realität übereingestimmt hat. So wird eure Planung nach und nach immer realistischer. Denn gerade zu Beginn unterschätzen viele den Zeitbedarf, den die Versorgung eines Babys braucht und planen viel zu viel zusätzlich ein.
In eurem Plan sollten jedoch nicht nur Pflichten stehen. Plant auch Zeit für euch als Paar ein. Gerade mit Baby kann man noch gut in ein Café gehen oder einen Film schauen. Auch wenn ihr jetzt Eltern seid, bleibt ihr ein Liebespaar.
Ganz wichtig: Gönnt euch Zeit zu dritt, in der ihr einfach nur zusammen liegt und die Zeit miteinander genießt. Zeit ohne Pflichten. Guckt euch gemeinsam euer Kind an und bestaunt dieses unglaubliche Wunder.
Gerade zu Beginn ist nämlich einer der größten Zeitfresser: Freunde und Verwandte, die alle den neuen Erdenbürger bewundern wollen. Legt diese Termine gebündelt zusammen. Lieber ein oder zweimal mehr Besuch, als andauernd Besuch und nie zu dritt. Halte dir immer vor Augen: bei der Geburt eines Kindes werden auch zwei Eltern geboren. Gönnt euch die Zeit euch an diese neue Rolle zu gewöhnen und langsam hinein zu kommen.
Ein Zeitmanagement mit Baby beinhaltet immer auch Pausen. Plant bei der Wochenplanung Erholungspausen für dich und auch für deine Partnerin ein. Auch wenn es zu Beginn schwer fällt sich vom Baby zu trennen, diese Zeit allein tut nicht nur euch selber, sondern auch euch als Familie gut.
Du solltest dir unbedingt ein Netzwerk aus Helfern aufbauen. Das sind Freunde, Nachbarn und Verwandte, die euch unterstützen können. Es ist keine Schande, gerade zu Beginn, jemanden zu bitten für euch ein zu kaufen oder im Haushalt zur Hand zu gehen. Ich verspreche dir, es werden Momente kommen, in den du einfach platt bist und nicht mehr kannst. Du tust dir und vor allem deinem Kind dann keinen Gefallen, wenn du dich zwingst weiter zu machen. Hole dir, wenn es soweit ist, sofort Hilfe!
Zu einem Zeitmanagement mit Baby gehört es auch, etwas einfach liegen zu lassen. Natürlich muss alles so sauber sein, dass niemand krank wird. Aber so ordentlich wie vor dem Kind wird deine Wohnung nie wieder, versprochen! Akzeptier es einfach. Spätestens, wenn die Kinder laufen können, gilt:
Du solltest auch überlegen, ob es sinnvoll ist eine professionelle Haushaltshilfe zu beschäftigen. Du zahlst ihr kein Geld, damit du nicht putzen musst. Du zahlst ihr Geld, damit du schlafen kannst, mit deiner Partnerin in Ruhe Zeit verbringen kannst und die Zeit hast mehr mit deinem Kind zu kuscheln. Was ist dir diese Zeit wert?
Um auf deine eigenen Bedürfnisse zu achten, musst du regelmäßig kochen. Nehmt euch dazu in der ersten Zeit nur einfache Gerichte vor und kocht direkt für zwei oder drei Tage. Schafft euch einen Vorrat an fertigen Gerichten im Tiefkühlschrank an. Wenn die Zeit dann mal knapp wird, braucht ihr es nur noch auf zu wärmen.
Und ganz wichtig: Wenn dein Kind schläft, schlaf auch du! Du brauchst jede Minute Schlaf. Gönn dir diese Auszeiten. Eltern sein - Paar bleiben
Viele Eltern warten. Sie warten darauf, bis die Kleinen ausziehen und das Haus verlassen.
Dann wollen sie wieder als Paar zusammen leben. Doch wer 20 Jahre darauf wartet wieder ein Paar zu sein, der wird das wahrscheinlich nie erreichen.
Auch als Vater lebst du in einer Beziehung mit deiner Partnerin. Diese Zeit ist jedoch nicht einfach über, sondern du musst immer wieder dafür sorgen.
Dabei können feste Rituale helfen.
Immer, wenn der zweite von uns die Wohnung betritt, trinken wir gemeinsam einen Kaffee und sprechen kurz miteinander. Das passiert nicht einmal am Tag sondern aufgrund meines Tagesablaufs mehrmals. Dieses Ritual ist inzwischen mit Kindern schwieriger geworden. Doch wann immer es geht praktizieren wir es immer noch und die Kleinen bekommen ein Stück Obst dazu.
Ein festgelegter Abend jede Woche gehört uns als Paar. Wir spielen, reden oder gehen, wenn möglich, aus. Diese regelmäßige Auszeit von der Familie tut unendlich gut. Obwohl wir Eltern sind, wollen wir Paar bleiben. Ja, ein Babysitter kostet Geld. Doch du zahlst nicht dafür, dass jemand bei deinen Kindern ist. Du zahlst dafür, dass du bei deiner Frau sein kannst. Was ist dir das Wert?
Deinem Babysitter zahlst du hoffentlich weniger.
Nach der Arbeit benötige ich oft eine Zeit zum runterkommen. Diese gönne ich mir bei einem kleinen Spaziergang. So bringe ich den Stress des Tages nicht mit nach Hause. Ich schleuse mich quasi von dem Arbeitsfluss in den Heimathafen.
Das hilft mir auch dabei nicht alle Erlebnisse des Arbeitstages mit nach Hause zu nehmen. Der Vorteil der freien Arbeitszeiten ist, dass ich nicht zu einer bestimmten Zeit zu Hause erwartet und somit auch nicht vermisst werde.
Ich habe mein Büro bei uns in der Wohnung. Wenn ich den Tag mit einer Einheit im Büro abschließe, gehe ich dennoch oft noch kurz an die Luft bevor ich auf meine Familie treffe.
Ich erledige meine Büroarbeit von 5 bis 8 Uhr (ja, am Morgen). So habe ich viele Nachmittage Zeit für die Familie.
Auch ich hüpfe um diese Zeit nicht immer hoch motiviert aus dem Bett. Aber das Wissen wofür ich es mache und mein Morgenritual (schau dir mal bei Amazon meine anderen Bücher an) helfen mir schnell fit zu werden. Das frühe Aufstehen und mein Heim-Büro ermöglichen es mir, gemeinsam mit meiner Familie zu frühstücken. Anschließend gehen die Kinder spielen und ich trinke in Ruhe mit meiner Frau einen Kaffee. Das klappt besonders gut seitdem wir den Kindern beigebracht haben: „Jetzt ist 10 Minuten Zeit für uns. Wir stellen einen Wecker, wenn du den hörst, darfst du gerne wieder zu uns kommen.“
Ich habe feste Aufgaben im Haushalt und fühle mich für Heim und Kinder genauso verantwortlich wie meine Frau.
Dazu schreibt einfach eine Liste mit allen Pflichten und teilt sie auf. Das klingt so banal, doch es wird kaum umgesetzt. Wir haben einmal jeder eine Liste geschrieben, mit den Tätigkeiten, die wir überhaupt nicht mögen. Auf beiden Listen standen unterschiedliche Dinge, das hat die Verteilung der Aufgaben sehr vereinfacht.
Inzwischen arbeiten wir mit der App Tody. Unseren Putzplan findest du im Kapitel Zeitmanagement Methoden und Tools.
Das Aufräumen und Saugen betrachte ich als mir geschenkte Auszeit. Ich setze mir einen Kopfhörer auf und wirbel zu Musik oder Podcasts durch die Wohnung.
Außerdem liebe ich es zu sehen welche optische Wirkung die Hausarbeit hat. Diese direkt sichtbaren Ergebnisse habe ich im Job nur selten.
Wir planen gemeinsam die Woche auf einem Whiteboard in der Küche. So haben wir beide den Überblick wer wann wo ist und wann nach Hause kommt.
Das Board ist unterteilt in Vormittag, Nachmittag und Abend. Jeder Termin wird mit dem Anfangsbuchstaben der Person gekennzeichnet, die den Termin hat. Wir haben uns darauf geeinigt mindestens drei Felder pro Woche weg zu streichen und dann Familienzeit zu genießen.
Am Anfang mussten wir dafür auch mal private Termine absagen. Inzwischen treffen wir einfach viel weniger Verabredungen.
Daneben bietet das Board Platz für einen Kochplan und Einkaufswünsche.
Im Urlaub lese ich keine E-Mails und mein Handy liegt den größten Teil des Tages in einem Schrank. Wenn ich es nicht andauernd sehe und in der Tasche fühle, sinkt mein Wunsch, nachzusehen ob mir jemand geschrieben hat, sehr schnell ab.
Niemand muss immer erreichbar sein und im Urlaub erst recht nicht.
Es mag Kollegen (besonders alleinlebende) geben, die nicht verstehen können, dass man im Urlaub nicht bereit ist zu arbeiten. Doch diese Zeiten, die frei von Arbeit sind, dienen nicht nur der persönlichen Erholung, sondern sind extrem wichtige Zeiten für Familie und Ehe.
Wir versuchen jeden Abend über den vergangenen und den kommenden Tag zu sprechen.
Das ist manchmal nur ein ganz kurzes Gespräch vor dem Einschlafen. Manchmal sind es aber auch ausgedehnte Gespräche bei einem Glas Wein.
Hauptsache ist, dass wir voneinander wissen was uns beschäftigt und gemeinsam das Kommende planen.
Du musst den richtigen Partner haben. Ich habe da einfach riesiges Glück. Ohne meine Frau wäre die Ehe unerträglich.
Versuche einige dieser Ideen in dein Leben zu integrieren und werde deinem Partner gerecht während du gleichzeitig gute Arbeit leistest.
Es ist jetzt 7.03 Uhr, meine Familie kuschelt noch im Bett und da geh ich jetzt auch schnell hin. Denn ich kenne meine Prioritäten.
Nicht selten leiden Freundschaften, wenn aus einem Mann ein Vater wird. Besonders dann, wenn du zu den ersten in deinem Freundeskreis gehörst, die ein Kind bekommen. Das nächtliche Wickeln und Füttern und das frühe Aufstehen vertragen sich nicht mit Altstadtbesuch und Diskoabend.
Frauen haben dieses Problem auch. Doch eine Lösung ist für sie oft einfacher. In Pekip-Kursen oder Babyschwimmgruppen lernen sie über die Kinder schnell neue Frauen in derselben Lebenssituation kennen und können die freien Vormittage mit ihnen zusammen erleben.
Es gibt für Väter drei wichtige Lösungsstrategien für dieses Dilemma:
Es ist nicht gut alle bisherigen Kontakte abbrechen zu lassen und „nur“ noch Vater zu sein. Auch als Papa bleibst du Mann, Partner und auch Freund. Vereinbare mit deiner Partnerin wie sich beides vereinen lässt. Sprecht euch ab ob ein Abend mit Freunden alle ein oder zwei Wochen möglich ist. Dazu gehört das Durch- und Ausschlafen.
Achtung: Auch deine Frau hat Freundinnen aus der Zeit in der sie noch keine Mutter war. Hier muss gelten: Gleiches Recht für alle.
Du kannst zwar mit Kind nicht mehr groß auf die Rolle gehen, aber man kann sich deshalb trotzdem mit dir treffen. Nicht Väter werden niemals verstehen können wie Väter leben. Erkläre deinen Freunden die Situation und warum du nicht mehr so feiern kannst wie zuvor. Lade sie stattdessen zu dir ein. Ein gemütlicher Bierabend, ein Spieleabend oder auch ein Barbecue mit Babyphone ist problemlos machbar. Mach deine Wohnung zum neuen Versammlungsort eurer Freundschaft. Sprich diese Termine aber unbedingt zu Hause ab.
Männer sind unkomplizierter als Frauen. Wir haben andere Dinge im Blick, wenn es um unsere Kinder geht und machen uns oft weniger Sorgen. Es geht mir nicht darum zu beurteilen wer es besser oder schlechter macht. Wir sind halt einfach anders und das auch als Eltern. Deshalb empfinde ich Vater-Kind-Wochenenden als sehr entspannend.
Schon als Kind fuhr ich einmal im Jahr gemeinsam mit 30 Vätern und Kindern zum Zelten ans Ijsselmeer. Inzwischen bin ich selber Vater und fahre mit meinen Kindern bei derselben Tour mit. Natürlich achten wir dort auf die Kinder. Doch es muss nicht alles immer detailliert geplant sein.
In einem Jahr fehlten uns Teller. Die Werbefrisbees eines Verkäufers waren aber ein guter Ersatz. Ein andermal hatten wir die Füße vom Grill vergessen. Also mussten zunächst 3 Bierdosen gelehrt werden, auf denen der Grill dann stehen konnte. Inzwischen habe ich auch im Kindergarten meiner Kinder ein Vater-Kind-Zelten ins Leben gerufen.
Auch im Alltag sind kurze Väter-Kind-Ausflüge eine schöne Art Freundschaften und Vater sein zu verknüpfen. Ich habe einige sehr nette Väter auch über die Babykurse die meine Frau besucht hat, kennen gelernt. Unsere gemeinsamen Ausflüge entspannen auch die Frauen, die sich eine kinderfreie Zeit verdient haben.
Arbeitest du noch oder lebst du schon?
Arbeit und Leben wird oft mit einer Waage verglichen, die es gilt im Gleichgewicht zu halten.
Dieses Bild finde ich aus mehreren Gründen nicht angemessen:
- die Arbeit ist Teil des eigenen Lebens und nicht etwas Separiertes davon
- wir arbeiten die meiste Zeit unseres Lebens
- das Bild suggeriert, Arbeit sei immer etwas Schlechtes
- eine Trennung von Arbeit und Freizeit ist besonders bei Seelsorgern kaum möglich
Unsere Zeit lässt sich nicht in Arbeit und Leben teilen. Die Arbeit ist Teil des Lebens.
Dass die Arbeitsstunden mehr sind als die freien Stunden ist bei den meisten Berufen ein Fakt. Die Stunden ins Gleichgewicht zu bringen oder längere Zeit frei zu haben als zu arbeiten bleibt für die meisten Menschen ein Traum.
Ich finde diese Tatsache aber nicht schlimm. Es verdeutlicht mir nur, dass es umso wichtiger ist, sich bei der Arbeit wohl zu fühlen.
Jeder ärgert sich mal bei der Arbeit. Wichtig ist aber, dass das Verhältnis stimmt. Wenn du dich dauerhaft mehr ärgerst als du Freude an deiner Arbeit hast, musst du dringend etwas ändern. Wenn eine solche Veränderung nicht möglich ist, bleibt nur der Stellen – oder als ultima ratio der Jobwechsel.
Ich bin davon überzeugt mit den richtigen Methoden kann und darf Arbeit Spaß machen. Dann ist die Arbeit ein schöner Teil des eigenen Lebens. Dann freust du dich auf den Montag (besonders, weil ich da frei habe ;-) )
Trotz all dieser Argumente gegen das Bild der Work-Life-Balance ist es natürlich wichtig, die eigene Freizeit nicht aus dem Blick zu verlieren. Daher solltest du private Termine, freie Wochenenden und auch den Urlaub möglichst langfristig festlegen. Zu warten bis man Zeit hat, um mal frei zu machen ist eine Utopie.
Ich halte nichts davon, nur genau die Stunden arbeiten, die im Vertrag stehen. Dennoch ist es zeitweise sinnvoll seine Arbeitsstunden aufzuschreiben. Besonders komfortabel geht das mit der App Übertime.
Wenn du dich müde und platt fühlst schau mal auf deine Stunden. Sind es sehr viele, weißt du was du ändern musst. Sind es jedoch weniger als vermutet, musst du den Grund für deine Müdigkeit suchen und kannst ihn nicht einfach auf die Arbeit schieben.
Das zeitweise Stundenzählen hilft dir ein Gefühl für deine Arbeitszeit zu bekommen und schützt dich davor, dich dauerhaft zu übernehmen.
Arbeit und Freizeit sind untrennbare Seiten ein und derselben Medaille. Die Medaille ist unser Leben. Das Leben ist alles und nicht nur ein Teil der Medaille.Wenn ich gehe dann gehe ich
Ein Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so glücklich sein könne.
Er sagte:
"Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich liebe, dann liebe ich …"
Dann fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten:
"Das tun wir auch, aber was machst Du darüber hinaus?"
Er sagte wiederum:
"Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich ... "
Wieder sagten die Leute:
"Aber das tun wir doch auch!"
Er aber sagte zu ihnen:
"Nein -
wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel."
Ein typisches Bild für mich: während dem Zähneputzen laufe ich durch die Wohnung, sammle hier ein paar Anziehsachen der Kinder auf um sie in den Wäschekorb zu werfen, räume dort noch ein paar Gläser vom Tisch weg und versuche im Kopf noch den nächsten Tag durch zu planen.
Ergebnis: die Zähne sind nicht anständig geputzt und was ich gerade gemacht hab, habe ich auch schon wieder vergessen.
Dabei ist es so wichtig eine Sache nach der anderen zu machen, denn sonst machen wir alles nur halb und dies führt später zu viel größeren Problemen, die uns viel mehr Zeit kosten. Bleiben wir doch kurz noch beim Beispiel Zähne putzen: was bringt es mir, wenn ich beim Putzen einige andere Dinge erledige, aber durch die auf Dauer entstehenden Schäden an den Zähnen meine Tage dann beim Zahnarzt verbringen kann?
Gerade für einen entspannten Umgang mit der eigenen Zeit ist es wichtig immer eins nach dem anderen zu erledigen, denn sonst bricht die ganze Welle an unerledigten oder halb erledigten Dingen irgendwann über uns zusammen.
Wenn du alle Aufgaben Schritt für Schritt erledigst, musst du auch in Kauf nehmen, dass manche Dinge liegen bleiben. Um aber die richtigen Aufgaben zu erledigen, plane ich meine Aufgaben immer erstmal für die kommende Woche nach Kategorien.
Kategorie A ist wichtig und dringend. Hier stehen aktuell entstandene oder aus der Wiedervorlage geholte Aufgaben an.
Kategorie B sind wichtige Aufgaben, die aber noch nicht dringend sind. Wenn Kategorie A nicht zu voll für die eine Woche ist, lohnt es sich Aufgaben aus Kategorie B anzugehen, denn so werden sie gar nicht erst dringend und ich kann auch nicht in Zeitdruck geraten.
Zuletzt kommt Kategorie C: hier hinein kommen weitere Aufgaben, die erledigt werden können, wenn sich dafür noch Zeit ergeben sollte. Gleichzeitig schaue ich aber im Kalender direkt nach wann ich frei Zeiten habe und lege fest wann ich welche Aufgabe innerhalb der Woche angehe. Dies mache ich mal schriftlich in meinen Kalender, phasenweise aber auch mit dem Todoist.
Wenn ich meine Aufgaben für die kleine Zeitspanne von einer Woche klar habe und terminiert habe, kann ich entspannter sein, denn sonst habe ich immer das Gefühl bei all den Aufgaben gegen die Zeit zu kämpfen, was ein aussichtsloses Unterfangen ist.
Um deine Prioritäten zu sortieren, gibt es zwei fantastische Hilfsfragen:
Welche Aufgabe bringt gerade das größte Ergebnis?
Bei welcher Aufgabe hat das Liegenlassen negative Konsequenzen?
Also was ist wichtiger der Hunger deines Kindes oder die Fahrt zur Autowaschanlage?
Und manchmal muss ich mir auch einfach sagen: Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut.
Täglich hast du 24 Stunden Zeit und wunderst dich oft wo sie hin ist?
Verantwortlich dafür sind ganz kleine Gesellen, vergleichbar mit den kleinen Kalorien, die nachts deine Anziehsachen enger nähen.
Ich rede von den kleinen Zeitdieben.
Sie sind es, die deinen Alltag unnötig stressiger machen. Es sind nicht die großen und wichtigen Aufgaben und Termine, die dir Zeit klauen, sondern die vielen Zeitdiebe.
Ein einzelner Zeitdieb ist nervig, aber harmlos. Gefährlich wird es erst wenn sie in einer Gruppe auftreten. Dummerweise sind Zeitdiebe Herdentiere.
Ich zeige dir heute die 6 häufigsten Zeitdiebe und wie du sie loswirst:
Zeitdieb: Facebook
Gerade hat mir ein Freund bei Facebook geschrieben und ich wollte nur mal kurz antworten. Doch dann bleibt mein Blick in der Timeline hängen und ich beginne zu scrollen, zu lesen, zu liken und zu kommentieren. Und schon wurden mir 20 Minuten geklaut.
Doch wie kannst du diesen Räuber loswerden?
Facebook Account löschen? Nein, nicht unbedingt.
„Nele spielt gerade »Candy Crash Saga«“, „Peter hat einen Charakter wie Nelson Mandela“,
„Es war ein normaler Tag für Chantale, aber was dann passiert ist wirst du nicht glauben …“
Solche Meldungen tauchten lange Zeit in meinem Facebookstream auf und machten mich zu einem Verfechter der These »Facebook raubt nur Zeit«.
Inzwischen lösche ich alle Seiten, deren Posts mich nicht interessieren. Blockiere Meldungen von Spielen und kündige Abonnements von „Freunden“, die mich langweilen oder nerven.
Das kündigen von Abonnements hat zur Folge, dass man nichts mehr von der Person angezeigt bekommt. Der große Vorteil ist, dass die „Freundschaft“ bestehen bleibt. Der andere bekommt das Abbestellen seiner Meldungen nicht einmal mit.
Gleichzeitig habe ich damit begonnen gezielt nach Kontakten zu suchen, deren Posts mir einen Nutzen bringen. Ich abonniere die Meldungen vieler Kollegen und bekomme so ganz einfach Informationen über neue Bücher oder spannende Projekte.
Ich folge einigen Nachrichtensendungen und mache Facebook so zu meiner »Tageszeitung«.
Ich habe einige Blogger abonniert und bilde mich so mit Facebook fort. Ich bekomme bei Facebook Informationen über neue Artikel und muss nicht diverse Blogs regelmäßig besuchen um zu sehen, ob etwas Neues erschienen ist.
Facebook spart mir, so genutzt, jede Menge Zeit für das Suchen von Informationen auf unzähligen Homepages. Außerdem werde ich so von vielen Ideen inspiriert, nach denen ich nie gegoogelt hätte, da ich ja gar nicht wusste, dass es sie gibt.
Facebook kann mit den richtigen Informationen im Stream eine Inspiration und Arbeitserleichterung sein.
Für eine effektive Nutzung genügen aber ein oder zwei tägliche Besuche bei Facebook. Ständiges scannen des Newsstreams ist Zeitverschwendung und oft ein Zeichen dafür, dass man sich vor anderen Arbeiten drückt.
Zusätzlich nutze ich die Erweiterung „StayFocusd“ in meinem Browser Chrome. Diese Erweiterung schützt mich vor Zeitdieben des Internets. Seiten wie Facebook, Twitter und co. sind täglich nur zu einer festgelegten Zeit erreichbar. Ist diese Zeit überschritten und ich versuche eine solche Seite zu öffnen, steht auf dem Bildschirm nur: „Solltest du nicht arbeiten?“
2. Zeitdieb: E-Mail
Kennst du das?
Du schreibst soeben an einer wichtigen Ansprache, da hörst du ein „Pling“ – eine E-Mail ist angekommen.
Deine Neugier ist geweckt.
Wer schreibt dir, vielleicht ein Freund? Du unterbrichst deine Arbeit und guckst nach.
Oh nein, da regt sich jemand tierisch auf. Du fühlst dich falsch verstanden und formulierst sofort eine Antwort (10 Minuten) anschließend bist du so voll Adrenalin, dass du dich nicht mehr gut konzentrieren kannst. Nach 30 Minuten geht es wieder und du schreibst weiter an der Ansprache. 40 Minuten Zeitverlust durch eine E-Mail.
Wenn dir das mehrmals täglich passiert …
Die Lösung:
Lege feste Zeiten fest, zu denen du deine Mails bearbeitest. Bei mir ist das einmal täglich. Versuche mit dreimal am Tag zu starten und reduziere dann nach und nach. Keine Angst Emails sind längst nicht so dringend wie sie tun.
Schalte außerdem Benachrichtigungstöne ab um Störungen zu vermeiden. Mehr zum Umgang mit Emails erfährst du übrigens in einem gratis Ebook wenn du dich für meinen Newsletter einträgst ( http://christliches-zm.de/ ).
3. Zeitdieb: Unterbrechungen
Nicht nur E-Mails können deinen Arbeitsfluss unterbrechen, sondern sämtliche Benachrichtigungstöne und Störungen: Whattsapp, Telefon, Sms, Türklingel, Kollegen …
Jede Unterbrechung kostet dich nicht nur die Zeit der Störung, sondern es dauert zusätzlich etwa 23 Minuten je Störung bis deine Konzentration wieder dasselbe Level hat.
Nehmen wir an du würdest täglich nur dreimal unterbrochen. Das sind 66 Minuten Zeitverlust am Tag.
– Schalte deshalb radikal alle Benachrichtigungstöne ab.
– Stelle dein Telefon aus wenn du konzentriert arbeitest.
– Und schließe deine Bürotür.
Ein Zettel »Bitte nicht stören« aus dem Hotel an der Bürotür hat eine wunderbar beruhigende Wirkung.
Die Bedeutung des grünen oder roten Zettels versteht sogar meine vierjährige Tochter.
4. Zeitdieb: Fernsehen
Viele Menschen schauen jeden Abend mehr als 2 Stunden Fernsehen. Manche schauen auch während den Mahlzeiten fern. Wenn wir von 2 Stunden täglich ausgehen, sind das 14 Stunden jede Woche, also fast 2 Arbeitstage, die sinnlos vergeudet werden.
Ich habe auch einen Fernseher und nutze diesen gelegentlich zur Entspannung. Allerdings suche ich mir gezielt aus was ich sehen möchte. Deshalb sehe ich nur noch Boxen und Fußball live. Für alles andere nutze ich Streamingsdienste. Da entscheide ich wann ich was sehen möchte, statt sinnlos durchs Programm zu zappen.
Insgesamt schaue ich natürlich auch weniger fern um Zeit zu sparen.
5. Zeitdieb: Unordnung
„Ich habe keine Zeit immer auf zu räumen.“
„Aber du hast Zeit zum suchen?“
Deine Unordnung kostet dich jedes mal Zeit, wenn du nicht direkt weißt wo etwas ist.
Ein unordentlicher Schreibtisch lenkt dich außerdem ab. Denn wenn du immer alle unerledigten Dinge vor dir siehst, kannst du nicht fokussiert arbeiten.
6. Zeitdieb: Müdigkeit
Nachmittags kann ich mich nur sehr schwer konzentrieren. Gott sei Dank weiß ich das inzwischen. Alle denkerischen Aufgaben lege ich seit dem in den frühen Morgen oder auf den Abend.
Müde oder sogar übermüdet zu arbeiten klaut ohne Ende Zeit. Du benötigst für dieselbe Arbeit viel mehr deiner kostbaren und begrenzten Lebenszeit.
Höre deshalb mit der Arbeit auf, wenn du müde wirst. Gönne dir eine Pause oder arbeite morgen weiter daran.
Nutze die frei gewordene Zeit für Dinge, die dich fit machen, wie Kaffee, frische Luft oder -ganz innovativ- geh schlafen.
Am besten planst du deine Aufgaben für die Zeiten am Tag, zu denen du besonders fit bist.
Die Less-to-Do-Liste:
Als Pendant zur To-Do-Liste fertige dir eine Liste mit Zeitdieben an, die du nicht mehr oder seltener in dein Leben lassen willst. Hänge dir diese Liste an einen Ort wo du sie regelmäßig siehst, zum Beispiel an den Kühlschrank oder den Badspiegel.
So kannst du deine geraubte Zeit schon zu vielen Prozent retten.
Um deiner Liste eine höhere Verbindlichkeit zu geben, erzähle jemanden davon, der dich daran erinnern kann. Deine Frau übernimmt das sicher gerne 😉
Das hörst du sicher nicht oft. Ich denke gerade jedoch an den sogenannten Eu-Stress. Die griechische Vorsilbe „eu“ bedeutet „wohl“ oder „gut“. Man spricht daher auch von positivem Stress.
Von Eustress spricht man, wenn der Organismus zwar beansprucht ist, sich dies aber positiv auf die Leistung auswirkt.
Ein solcher Stress entsteht, wenn man zu etwas stark motiviert ist. Menschen die Eu-Stress erleben, sind im sogenannten „Flow“. Positiver Stress hilft, Ziele zu erreichen.
Negativer Stress hindert jedoch am Erreichen von Zielen.
Dieser Stress entsteht, wenn man eine Situation psychisch oder körperlich nicht mehr bewältigen kann. Dann entsteht ein unangenehmes Druckgefühl, dass dich in deinen Handlungen lähmt.
Eu-Stress kann zu negativem Stress werden, wenn er dauerhaft auftritt. Deshalb ist es wichtig regelmäßig Pausen zu machen.
1. Beginne den Tag mit einem Gebet oder einer Meditation.
2. Schau dir die geplanten Aufgaben für den Tag nach dem Frühstück an und halbiere sie.
3. Plane Pausen ein.
4. Erledige die wichtigste oder die nervigste Aufgabe zuerst (Eat the Frog).
5. Treibe Sport und plane ihn im Kalender ein.
6. Nimm dir Zeit für Freunde.
7. Mache einen Mittagsschlaf.
8. Wenn du denkst »Ich schaff das alles nicht«, begrüße den Gedanken, lächle und mach dir einen Kaffee und trinke ihn genüsslich.
9. Stelle das Telefon einfach mal ab.
10. Stelle Benachrichtigungstöne am Handy und am Computer dauerhaft ab.
11. Wenn du es eilig hast geh einen kleinen Umweg und lächle dabei.
12. Plane immer mehr Zeit ein als du brauchen wirst.
13. Komm zu jedem Termin 15 Minuten eher und lese in der Zeit ein Buch oder trinke einen Kaffee.
14. Sprich in eiligen Zeiten leise ein »Vater unser« oder ein Stoßgebet.
15. Sortiere deine Aufgaben nach Fälligkeit. Dann musst du dich nur mit dem beschäftigen was du heute machen musst und nicht mit allen Aufgaben auf einmal. Das geht etwa gut mit Meistertask.
16. Geh baden.
17. Koch dir dein Lieblingsessen.
18. Spiel mit deinen Kindern oder Haustieren.
19. Wenn du mehrere Tage Stress verspürst lies diese Liste erneut.
Wenn du dich jetzt fragst wo Nummer 20 ist, höre auf immer zu erwarten was passiert.
Zu akzeptieren, dass es meist anders kommt, als man denkt, entspannt extrem.
Kennst du auch Menschen, die immer ruhig und ausgeglichen wirken?
Mir kam ein Gedanke, der mich erschrak:
Möglicherweise wirken viele von ihnen nicht nur so, sondern sind es tatsächlich.
Doch was machen sie anders als du und ich?
Wie können auch wir entspannen?
1. Sie haben Ziele
Wenn du nicht weißt, wo du hinwillst, woher weißt du dann in welche Richtung du gehen musst?
Letztens sah ich das Büro eines Kollegen. Er hatte die Rückseite eines Schranks, der quer im Raum stand, mit Papier beklebt. Darauf stand in großen Lettern „Meine Ziele für 2016“. Unterteilt waren die Ziele in Job, Finanzen, Familie, Sport. Jedes Thema hatte etwa drei Ziele.
Er kann am Ende des Jahres sagen ob es ein erfolgreiches Jahr war.
Du auch?
Wenn du ein Ziel abhaken kannst, ist das ein unvergleichbar gutes Gefühl.
2. Sie planen ihren Tag
Wenn du nicht selber planst, wirkst du nicht nur »verplant« sondern du wirst tatsächlich von anderen verplant. Dein Tag ist fremdgesteuert, wenn du nur reagierst statt zu agieren.
Lege am Vorabend fest was deine drei wichtigsten Aufgaben am morgigen Tag sind. Lege auf diese Aufgaben deinen ganzen Fokus. Deine Ziele sind wichtiger als alle Anfragen von Außen. Starte deinen Tag also nicht mit dem beantworten und bearbeiten von Mails sondern mit deinen drei Zielen.
Lege dir am Vorabend auch alles zurecht was du am nächsten Tag benötigst. Alle Unterlagen, Materialien, Fahrtrouten und auch deine Anziehsachen. So vorbereitet vergisst du nichts mehr und kannst dich am nächsten Tag fokussieren.
3. Sie haben eine Abendroutine
Die meisten erfolgreichen Menschen haben eine Abendroutine.
Du auch?
Auch wenn du es nicht weißt, hast du wahrscheinlich eine Abendroutine. Putzt du dir jeden Abend die Zähne? Ziehst du immer davor oder danach den Schlafanzug an? Voila – du hast eine Routine.
Allerdings lässt sich aus deinem Abend mehr raus holen als nur saubere Zähne. Ich erzähl dir mal wie mein Abend aussieht und dann kannst du dir deine Routine bauen:
Gegen 22 Uhr gehen alle Bildschirme aus
Ein wenig Aufräumen, weil ich das tagsüber selten schaffe und meine Kinder solange sie wach sind meine Bemühungen zunichtemachen.
Etwas lesen oder einen Podcast hören
Zähne putzen
Umziehen
Schlafen
4. Sie haben eine Morgenroutine
Der Wecker klingelt. Mist!
Aufspringen, Duschen, E-Mails lesen, rennen, Bus fahren, arbeiten.
So oder so ähnlich sieht bei vielen Menschen jeder Morgen aus. Da bleibt nicht einmal Zeit für ein paar Frühstücksflocken.
Der Tag startet direkt mit Stress und Hektik. Der Start wirkt sich wie bei einem Skispringer auf deinen ganzen Flug durch den Tag aus. Wenn der Springer hektisch und unkonzentriert anfährt, merkt er das in der Luft.
Starte deinen Tag also so wie dein Tag verlaufen soll. Nein, du sollst nicht einfach im Bett liegen bleiben!
Nutze den Morgen für ein gemütliches und gesundes Frühstück, lies ein paar Seiten in einem guten Buch, mache ein paar Dehnübungen auf dem Balkon, gehe den vor dir liegenden Tag in Gedanken durch …
Als Beispiel möchte ich dir ein Morgengebet verraten, das ich oft morgens bete:
Guter Gott, ein neuer Tag ist mir geschenkt.
Ich mache das Kreuzzeichen
und beginne ihn in deinem Namen.
Von einigen Begegnungen, die heute
vor mir liegen, weiß ich schon jetzt.
(Blick in den Kalender)
Anderes wird mich überraschen.
Herr schenke mir die Kraft
die Dinge zu ändern, die ich ändern kann.
Schenke mir die Geduld, die Dinge anzunehmen,
die ich nicht ändern kann.
Und schenke mir die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.
Mir hilft dieses Gebet den ganzen Tag über. Und auf ein Frühstück mit meinen Kindern will ich niemals verzichten.
Um für meine Morgenroutine Zeit zu haben, stehe ich gerne eher auf. Mehr zum Thema Morgen- und Abendroutinen findest du in diesem Buch von mir.
5. Sie sind regelmäßig offline
Niemand muss immer erreichbar sein! Niemand!
Auch Ärzte, Spitzenmanager und Seelsorger nicht!
Sicherlich gibt es Zeiten, in denen du erreichbar sein musst.
Sicherlich aber auch nicht immer.
Die Technik der Smartphones hat uns davon frei gemacht nur im Büro arbeiten zu können. Doch statt diese Freiheit zu genießen, machen wir uns zur Geisel des Handys und meinen immer und überall auf Anrufe, Mails und Whattsapp reagieren zu müssen.
6. Sie tanken regelmäßig Frischluft
Lüfte nicht nur deine Wohnung, sondern auch deinen Körper regelmäßig.
Frische Luft und Sonnenlicht brauchst du um dich wohl zu fühlen genauso wie Wasser und Essen.
Dabei ist es egal ob du im Garten sitzt, spazieren gehst oder Sport treibst.
7. Sie machen Pausen
Der Wert von Pausen wird viel zu oft unterschätzt. Kein Sportler käme auf die Idee immer nur Vollgas zu geben und sich nie zu erholen.
Auch in jeder Schule gibt es regelmäßig Pausen.
Pausen kosten dich keine Zeit, sondern erhöhen deine Produktivität und machen dich zu einem entspannteren Menschen.
Doch was sind gute Pausen?
Der Alltag ist bestimmt von Terminen, Aufgaben, Checklisten, Meetings und und und.
Alltag kommt mir oft vor wie das Fahren auf einer Autobahn. Links und rechts sieht man Dinge vorbei fliegen. Man kann sie nicht richtig wahrnehmen. Alles sieht irgendwie gleich aus egal ob man in Bayern oder in Ostfriesland ist.
Wenn man längere Zeit auf der Autobahn fährt wird man irgendwann müde und es wird Zeit für eine Pause. An der Raststätte muss man das Auto neu auftanken, kann sich ein wenig die Füße vertreten, einen Kaffee trinken und eine Kleinigkeit essen. Hinterher hat das Auto und der Fahrer neue Energie. Wenn man ohne Pause immer weiter fährt, wird man unkonzentrierter und dadurch langsamer. Bei einem immer wahrscheinlicher werdenden Unfall verliert man sogar ein Vielfaches der Zeit, die man für eine Pause gebraucht hätte.
Du hast sicherlich längst gemerkt, dass es mir nicht um das Autofahren geht. Was beim Autofahren vielen Menschen einleuchtet beachten allerdings nur wenige in ihrem Alltag. Sie rasen immer weiter mit 200 Sachen bis zum nächsten Urlaub. Doch auch zwischendurch sollte man immer mal wieder Pause machen. Auch in unserem Arbeitsalltag spielen kleine Pausen eine sehr große Rolle. Da reicht es nicht ein oder zweimal im Jahr in den Urlaub zu fahren. Unterwegs auf der Autobahn unseres Lebens muss es verschiedene Arten der Pausen auch unterwegs geben.
Da wäre zunächst einmal die Pinkelpause: Da alle Müssen müssen (Auch ein Hippie,muss mal Pipi), muss man diese kurze Pause rein biologisch mehrmals am Tag machen. Doch viele verkennen das Potenzial, das darin steckt, die Tür hinter sich einfach schließen zu können. Auf der Toilette sollte man allein sein und entspannt einen Moment Ruhe finden. Ich finde es immer wieder erschreckend, wenn ich Menschen dabei beobachte wie sie während des Toilettengangs telefonieren oder E-Mails beantworten.
Kaffeepausen zu nehmen ist schon etwas schwieriger als die Toilettenpause, denn mein Körper erinnert mich nicht automatisch daran. Zwanglose Gespräche mit den Kollegen auf dem Flur dienen jedoch nicht nur meiner Erholung, sondern haben auch Potenzial um gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Auch der Kaffee alleine am offenen Fenster oder auf dem Balkon gibt dem Gehirn mehr Energie als es das Koffein tut.
Auch große Pausen im Alltag sollte man bewusst einplanen. Wir verabreden uns zum Beispiel als Ehepaar bei der Wochenplanung zu einem gemeinsamen Abend. Das kann, wenn wir einen Babysitter haben, ein Restaurantbesuch sein oder ein Abend im Kino. Das kann aber genauso gut ein Wein bei Kerzenlicht, ein Abend im Garten oder ein Spieleabend sein.
Ein glückliches Leben besteht aus mehr als Pflichten, Aufgaben und ToDos.
Gönne dir Pausen!
Warum Rituale? Die Antwort ist einfach. Weil du ein Mensch bist, brauchst du Rituale. Das kann man besonders gut bei Kindern beobachten. Tagelang, wenn nicht gar wochenlang, wollen sie vor dem zu Bett gehen nicht nur die gleiche Sendung, sondern auch, zur Verzweiflung der Eltern, dieselbe Folge im Fernsehen sehen. Oder jeden Abend dasselbe Buch lesen. Morgens wollen sie immer gleich geweckt werden und die Nichtbeachtung der gewohnten Reihenfolge von Saft und Wasser beim eingießen kann leicht zu einem Tobsuchtsanfall führen.
Immer wieder gleiche Abläufe geben unserem Leben halt und ein Gefühl des Geborgenseins. Lange Zeit wurden feste Routinen mit starren Regeln gleichgesetzt und gerieten so in Verruf. Man wollte sich selbst der Freiheit nicht berauben jederzeit entscheiden zu können was man gerade machen möchte. Routinen können uns jedoch dabei helfen die Dinge, die wir machen müssen, angenehmer zu gestalten.
Rituale bringen Ruhe in dein Leben, verleihen dir Energie und Motivation. Routinen helfen dir dabei deine Ziele schneller und gut gelaunt zu erreichen.
Besonders für Kinder sind Rituale sehr wichtig, doch auch als Familie könnt ihr davon sehr profitieren.
Seitdem ich Kinder habe, fehlte mir morgens ausreichend Zeit für mich. Als Student bin ich gerne so Aufgestanden, dass ich noch eine Stunde Zeit hatte bis ich die Wohnung verlassen musste. Das war damals eigentlich nie besonders früh. Ich konnte noch ein wenig im Bett liegen und gemächlich wach werden. Es folgte eine gemütliche Dusche und viel Kaffee. Zu meinen frisch duftenden Brötchen gab es ein wenig Morgenmagazin im Fernsehen.
Als Vater sah es dann so aus: Kind schreit, aufspringen, Fläschchen machen, füttern, wickeln, anziehen … Statt duftender Brötchen stinkende Windel und statt Morgenmagazin „Die Feuerwehr steht vor dem Haus, Wasser Marsch wir holen dich raus“ (Kennst du auch fast alle eure Kinderbücher auswendig?)
Ich habe mich nach der guten alten Zeit gesehnt und gleichzeitig akzeptiert, dass das jetzt so nicht mehr geht. Ich habe mich in mein „Schicksal“ ergeben, statt nach Lösungen zu suchen.
Inzwischen habe ich meine Morgenzeit wieder für mich und meine Familie profitiert sogar davon. Ich starte meinen Tag inzwischen um 5 Uhr in der Früh. Ich habe Zeit zum duschen, Kaffee genießen und lesen. Dann arbeite ich ganz entspannt die Büroarbeit weg. Was meine Familie davon hat? Meine Kinder können fast jeden Morgen mit mir frühstücken. Gegen 7.30 kommen sie ins Büro gelaufen und holen mich zum Essen ab. Durch den frühen Start in den Arbeitstag kann ich es mir leisten, auch nachmittags regelmäßig Zeit mit meinen Kleinen zu verbringen.
Auch ich springe nicht jeden Morgen vor Freude aus dem Bett, aber ich weiß wofür ich es tue: Der Morgen gehört mir, mir ganz allein. Und ich gewinne Zeit für die Kleinen.
Wie auch du zum Frühaufsteher werden kannst und welche Morgenroutinen und Abendrituale dir dabei helfen können erfährst du in meinem ebook „Der magische Morgen und Abend: Morgenroutine und Abendritual für erfolgreiche Erwachsene".
Zusätzlich gibt es viele Rituale für deine ganze Familie:
Könnt ihr es einrichten eine Mahlzeit täglich gemeinsam als Familie einzunehmen?
Das Gemeinsame Essen hat eine verbindende Funktion. Jeder kann von seinem Tag erzählen und dem was ihn zurzeit beschäftigt. Ja, gerade mit kleinen Kindern ist es oft entspannter zuerst die Kinder zu versorgen und später selber zu essen. Das sollte aber die Ausnahme und nicht das Ritual sein.
Habt ihr ein Abendritual?
Kinder ausziehen, hinlegen, schlafen. Ganz so einfach ist es nicht. In den Abendstunden steckt viel Potenzial für den gemeinsamen Tagesausklang. Einige Beispiele:
vorlesen
vom Tag erzählen
gemeinsam den Tag malen
beten
ein Lied vorsingen
über den Kopf streicheln
Für Kinder ist es enorm wichtig, das Zubettgehen jeden Tag gleich zu gestalten.
Rituale im Job
Auch in deinem Job können Rituale eine sehr entspannende Wirkung auf dein Zeitmanagement haben. Ich möchte dir in diesem Abschnitt die 6 wichtigsten Dinge vorstellen, die du jeden Morgen und Abend machen solltest.
Abends:
Schreibe dir die drei wichtigsten Dinge auf, die du am nächsten Tag erledigen musst. Kontrolliere dabei auch, ob du deine für heute gesetzten Ziele erreicht hast.
Lege dir alles zurecht, was du morgen brauchst: Arbeitsmaterialien, Fahrtkarten, Dokumente, Socken, Unterhose … Über all diese Dinge musste du morgen früh nicht mehr Nachdenken und das entspannt deinen Start in den Tag erheblich. Die Zeit, die du dadurch sparst, kannst du jeden Morgen mit deinen Kindern verbringen.
Setze dich auf dein Bett und denke an den vergangenen Tag zurück. Sei dankbar und vergebe dir selbst und anderen.
Morgens:
Tue etwas für dich selbst. Ganz egal was es ist, eine Meditation, ein bisschen Sport, etwas lesen oder eine lange Dusche. Hauptsache ist, du tust etwas für dich selbst, bevor du etwas für andere tust.
Leg deine Routine fest. Triff kleine Entscheidungen nicht immer wieder. Stell dir einmal vor du hast ein großes Fass mit Entscheidungsenergie. Dieses Fass leert sich über Tag mit jeder Entscheidung ein bisschen weiter. Wenn das Fass leer ist, kannst du keine Entscheidung mehr treffen. Das an dem Bild etwas dran ist, merkst du wenn du überlegst wie schwer es dir oft fällt abends eine Entscheidung zu treffen. Meine Frau braucht zum Beispiel abends ewig um sich etwas aus einer Speisekarte aus zu suchen. Vermeide deshalb unnötige Entscheidungen. Präsident Obama hat Anzüge in zwei Farben. Blau und Schwarz. Zwischen diesen Farben muss er morgens wählen, aber nicht zwischen 20 Farben, sondern eben nur zwischen zweien. Ein anderes Beispiel: Steve Jobs trug fast immer einen schwarzen Rollkragenpullover. Das ginge mir zu weit. Aber Ich trage zum Beispiel immer das unterste T-Shirt vom Stapel im Schrank. Die frische Wäsche wird oben aufgelegt und ich greife morgens nach dem Untersten. So ist sichergestellt, dass ich alle Shirts abwechselnd trage, ohne dass ich dafür an meine Entscheidungsreserve rangehen muss. Ähnliche Bespiele sind: Was frühstückst du? Wann putzt du dir die Zähne? An welchem Tag muss was geputzt werden?
Küsse den Frosch als erstes. Starte deinen Arbeitstag mit der nervigsten oder wichtigsten Aufgabe des Tages. Wenn du das hinter dir hast, wird der Tag zum Prinzen. Es ist egal ob du heute noch sehr viele andere Dinge erledigt bekommst oder ob du demotiviert und müde bist. Wenn der Frosch weg ist, ist es schon morgens ein erfolgreicher Tag.
In der Vergangenheit fiel es mir oft schwer umzuschalten vom Arbeits- aufs Privatleben. Meine Gedanken kreisten noch um den letzten Termin und immer wieder zückte ich mein Smartphone um mir etwas zu notieren. Inzwischen schleuse ich mich regelrecht von einem Lebensbereich zum anderen. Ich gehe bevor ich nach Hause komme noch eine kleine Runde um den Block um ab zu schalten. Das Gönne ich mir oft auch dann, wenn ich im Büro in meiner Wohnung bin. Bevor ich auf meine Familie treffe schalte ich ab. Ich komme dadurch zwar 15 Minuten später nach Hause, dafür bin ich dann bei ab der ersten Sekunde auch ganz für meine Kinder und meine Frau da.
Kennst du solche Abende auch?
Endlich zu Hause. Jetzt schnell ins Bett. Nur noch kurz die E-Mails tippen. Schnell die Sachen rauslegen. Hinlegen. Auf die Seite, auf den Rücken, Kratzen, noch was trinken, statt Schlaf viel zu viele Gedanken. Nur noch neun Stunden bis zum Termin. Acht bis zum Wecker. Nur noch sieben. Sechseinhalb. Sechs. Fünf.
Es fällt ihr schwer besonders nach Abendterminen schnell zu entspannen. Das ist besonders ärgerlich, wenn am nächsten Morgen schon der frühe Termin wartet.
Ich komme um 22.30 Uhr nach Hause und da ich ja eh nicht direkt schlafen kann, schaue ich noch ein wenig Fernsehen. Wenn der Tag besonders anstrengend war, gönne ich mir noch etwas Gutes zu trinken und den ein oder anderen Schokoriegel.
Das hat nicht nur meinem Schlaf geschadet sondern auch meiner nicht mehr ganz so schlanken Linie.
„Erholsames Schlafen ist die Grundvoraussetzung für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden“ – Jürgen Zulley (Professor für biologische Psychologie)
Umfragen zufolge leiden 25% der Erwachsenen an Schlafstörungen. 10% erleben ihren Schlaf als umerholsam. (Robert Koch Institut)
Bei nur einem sehr geringen Anteil der Befragten liegt das Schlafproblem in einer Krankheit.
Wir sind also nicht allein mit unseren Einschlaf- und Schlafproblemen.
Doch was kannst du tun um besser abzuschalten und so schneller einschlafen zu können?
Distanzierungsübungen:
Das Gehirn kann kein Multitasking. Diese hinderliche „Fehlfunktion“ unseres Denkapparats können wir jedoch auch ausnutzen.
Wenn du gedanklich noch in den Aufgaben des Tages hängst, kann dir ein kleines Spiel beim Abschalten helfen.
Wir beschäftigen das Gehirn mit einer Aufgabe, die beide Gehirnhälften fordert und schon kann man nicht mehr an das Tagesgeschehen denken:
Denke jetzt an ein Tier, bilde mit dem letzten Buchstaben des Tieres ein neues Tier, …
Eine andere Aufgabe, die sowohl ablenkt als auch dabei hilft nochmal auf den ganzen Tag zu schauen:
Versuche dich an alle Türen zu erinnern, durch die du am heutigen Tag gegangen ist.
Das Schlaf-Notizbuch:
Oft kommen mir kurz vor dem Einschlafen noch wichtige Gedanken. Manchmal stellt sich durch die Entspannung eine Lösung ein, nach der ich den ganzen Tag vergeblich gesucht habe.
Um jetzt nicht aufstehen zu müssen liegt auf meinem Nachttisch ein kleines Notizheft mit Stift. Ich kann die Idee aufschreiben und direkt beruhigt vergessen und in mein Kissen sinken.
Manchmal bin ich morgens selber überrascht was ich mir abends oder nachts tolles notiert habe.
Ein festes Abendritual:
Du kannst deinen Körper darauf trainieren müde zu werden und schlafen zu wollen. Wenn du jeden Abend vor dem Schlafen dasselbe machst, werden diese Handlungen zu Triggern für dein Gehirn und es wird müde.
Ich wette, du hast schon ein Abendritual!
Putzt du dir jeden Abend die Zähne und gehst dann aufs Klo?
Da hast du ein Abendritual.
Allerdings lässt sich da natürlich mehr herausholen.
Hier einige Bausteine, aus denen du dein Abendritual bauen kannst:
- ein bisschen aufräumen. Da freust du dich auch morgens drüber.
- Podcast hören
- Tee oder Milch trinken
- Gebet zum Beispiel »Ich habe getan was ich kann, vollende du es nun.“
- Eine Stunde vor dem schlafen keine Technik.
- Abendspaziergang
- Warmes Bad oder Dusche, spart auch morgens Zeit.
Zähneputzen sollte Teil deines Rituals bleiben.
Schreibe dir dein Abendritual auf und gehe jeden Abend die Checkliste durch bis es zur Gewohnheit geworden ist. Das dauert meistens etwa drei Wochen.
„Was machen wir heute?“ schallt es mir entgegen. Es ist Samstagmorgen und ich habe mein freies Wochenende. Gedanklich gehe ich meine Pläne durch: Der Rasen muss gemäht werden, die Küche aufgeräumt und das Bad geputzt. Es gibt viel zu tun. „Was machen wir heute?“ eine schrille Stimme unterbricht meine Gedanken. Recht hat sie! „Was willst du denn heute machen?“
Meine Kinder haben meine Prioritäten verschoben. Ja, der Haushalt muss gemacht werden, na und? Das kann ich auch erledigen, wenn die Kinder im Kindergarten sind. Jetzt ist Familienzeit!
Macht als Familie einfach einen Ausflug. Das muss gar kein Geld kosten. Besucht den Pferdehof in der Nähe, baut einen Staudamm an einem Fluss oder tollt durch den Wald.
Vor kurzem erzählte mir eine Nachbarin, dass sie mit einer Gruppe Kindern, alle 9 Jahre alt, an einen Fluss gegangen war um zu spielen. Von 30 Kindern waren nur zwei bereits einmal an einem Fluss. Die anderen waren erstaunt, dass sie da einfach barfuß rein durften. Unglaublich! Die Kinder heute lernen Gitarre, Karate und chinesisch, aber niemand bringt ihnen bei, einfach in der Natur zu spielen.
Ein günstiges und für alle spannendes Hobby ist das Geocaching. Damit bekommt man auch Wandermuffel zum Laufen. Die App gibt es inzwischen für alle Smartphones gratis und zu Beginn bedarf es keiner weiteren Ausrüstung.
Wenn deine Kinder dich das nächste Mal Fragen „Was machen wir heute?“, frag doch einfach mal zurück „Was möchtest du heute mit uns machen?“. Kinder haben oft ganz konkrete Ideen. Wichtig ist dann, das Gewünschte auch um zu setzen. Meine Kinder können zum Beispiel den ganzen Tag Rolltreppe fahren.
Auch die „lästigen Pflichten“ lassen sich am Wochenende gemeinsam erledigen. So könnte man samstags, nach einem schönen Frühstück, den Wocheneinkauf gemeinsam erledigen. Die Kleinen freuen sich, wenn sie helfen können die Sachen zu suchen und in den Wagen zu legen. Der Einkauf lässt sich auch mit kleinen Highlights spicken. „Heute darfst du dir etwas, was wir kochen, aussuchen.“ oder „Möchtest du dir eine Zeitschrift mitnehmen?“ Und die obligatorische Wurstscheibe beim Metzger gehört sowieso dazu. Auch deine Partnerin wird dir für den Vorschlag eines gemeinsamen Einkaufs dankbar sein. Du kannst so der der „starke Ritter“ sein, der seiner Prinzessin die Einkäufe trägt.
Übrigens: Manchmal binde ich die Kinder einfach ein in den Haushalt. Wenn sie mit ihrem Kindersauger oder mit einem nassen Lappen helfen können und wir dabei noch Kinderliederhören und rumalbern, dann macht nicht nur den Kindern das Putzen viel Spaß.
Pomodoro
Bei der sogenannten Pomodoro Technik geht es darum Phasen der ungestörten Konzentration und Pausen regelmäßig abzuwechseln. Man stellt sich ein Wecker auf 25 Minuten und arbeitet in dieser Zeit konzentriert an einer Aufgabe. In dieser Zeit sind sämtliche Störungen: Benachrichtigungstöne, Telefon, Tür et cetera abzustellen bzw. zu schließen. Du musst wirklich ungestört sein. Es folgt eine fünfminütige Pause. Anschließend kann man sich entweder eine neue Aufgabe vornehmen oder weitere 25 Minuten an der bisherigen Aufgabe arbeiten. Pomodoro ist das italienische Wort für Tomate. Die Methode trägt diesen Namen, da der Erfinder als Wecker seinen Küchentimer in Form einer Tomate genutzt hat.
Parkinsonsche Gesetz
Die einfachste Zeitmanagement Methode. Mein Opa erzählt immer wie sie früher mit fünf Personen und Gepäck in einem VW Käfer in den Urlaub gefahren sind. Jeder und alles fand Platz. Später hatte er Probleme das gesamte Gepäck zu verstauen , wenn sie zu zweit in den Urlaub fuhren - jetzt in einem Opel Astra. Das benötigte Gepäck für eine Urlaubsreise scheint sich mit dem dafür zur Verfügung stehenden Platz im Auto auszudehnen.
Ebenso ist es mit der Arbeit. Eine zu erledigende Aufgabe dehnt sich im selben Maße aus wie Zeit dafür zur Verfügung steht. Ein Meeting, das auf 2 Stunden angesetzt wird, dauert in etwa 2 Stunden. Wenn die Sitzung mit 90 Minuten geplant wird kann man in der kürzeren Zeit dieselbe Tagesordnung bearbeiten und vergleichbar gute Ergebnisse bekommen.
Ein anderes Beispiel: wenn ich mir vornehme einen Text in 1 Stunde zuschreiben werde ich diese Zeit auch brauchen nehme ich mir vor den Text in 45 Minuten zu schreiben werde ich auch dann fertig sein. Natürlich muss die zeitliche Zielsetzung für eine Aufgabe realistisch sein.
Mein Tipp: Versuche von jeder Aufgabe ein Viertel der geplanten Zeit vorher abzuziehen. Du wirst überrascht sein wie gut das funktioniert.
Pareto
Als Ergänzung zum parkinsonschen Gesetz eignet sich diese Methode wunderbar.
Du schaffst ein 80 Prozent gutes Ergebnis in 20 Prozent der Zeit.
Für die weiteren 20 Prozent benötigst du weitere 80 Prozent Zeit.
Das bedeutet in realen zahlen: Eine Aufgabe für die du bisher 2 Stunden gebraucht hast kannst du in 24 Minuten erledigen und dein Ergebnis ist 80 Prozent so gut wie bei 2 Stunden Arbeitszeit.
Wenn du kein Herzchirurg bist genügt das fast immer.
Nein sagen
Jeden Tag werden unzählige Aufgaben und Wünsche an uns herangetragen. Die meisten von uns treffen jedoch keine Auswahl, sondern versuchen alles zu erfüllen. Jede E-Mail wird als gleich wichtig beachtet und beantwortet. Jede Bitte eines Kollegen wird versucht zu erfüllen. Und jedes Anliegen, das an uns herangetragen wird, als gleich wichtig erachtet.
„Nein“ Ist ein vollständiger Satz und bedarf keinerlei weiterer Erklärung. Versucht gar nicht erst ein alternatives Angebot zu machen, sondern mache dein nein klar deutlich.
Denn jedes „Nein“, das du aussprichst, ist ein „Ja“ zu den Dingen, die dir wichtig sind.
Oft hilft es schon sich kurz zu überlegen ob man wirklich „Ja“ sagen will, bevor man etwas sagt.
Not-To-Do-Liste
Ähnlich wie bei der To-Do-Liste geht es auch hier darum Tätigkeiten aufzuschreiben. Bei der Not-To-Do-Liste schreibst du jedoch Dinge auf, die du nicht mehr oder weniger tun möchtest. Denke an das „Nein sagen“. Nein kann ich nicht nur zu Aufgaben sagen, die andere an mich herangetragen, sondern auch zu Tätigkeiten und Gewohnheiten, die mir Zeit rauben. So steht auf meiner Liste zum Beispiel „zielloses Fernsehen“ und „stündlich E-Mails lesen“.
Solche Zeitdiebe eliminiere ich radikal.
Salamitaktik
Manche Aufgaben scheinen so groß zu sein, dass man gar nicht weiß wo man anfangen soll. Diese Aufgaben muss man in einzelne Handlungsschritte unterteilen um sie greifbar zu machen.
Wenn meine Kinder ein Haus aus Lego bauen, haben sie zunächst eine grobe Idee davon wie das Haus später einmal aussehen soll. Das Haus wird jedoch aus vielen einzelnen Steinen gebaut, die nur aufeinander gesteckt werden. Selbst die komplizierten Figuren im Lego Land werden so Stückchen für Stückchen gebaut.
Ich plane das Abarbeiten meiner Aufgaben immer vom Ergebnis her. D.h. wenn ich ein Projekt plane, das am 31. Januar stattfinden soll, gehe ich von dort aus rückwärts durch meinen Kalender und schaue was bis wann erledigt sein muss. Diese einzelnen Handlungsschritte landen dann in meiner To-Do-Liste. Natürlich terminiert mit der jeweiligen Fälligkeit.
Eisenhowermatrix
Diese oft angeführt Methode im Zeitmanagement möchte ich der Vollständigkeit halber erwähnen und gleichzeitig davor warnen.
Es geht dabei darum seine Aufgaben zu sortieren nach:
wichtig und dringend
wichtig und nicht dringend
nicht wichtig aber dringend
nicht wichtig und nicht dringend
Man kann daraus einige wichtige Aspekte mitnehmen:
Wichtig sind Aufgaben nur dann, wenn sie dich deinen gesetzten Zielen näher bringen.
In unserem Alltag spielen sich aber meistens die Aufgaben als wichtig auf, die eigentlich nur dringend sind.
Mit einer guten To-Do-Liste hat jede Aufgabe ein Fälligkeitsdatum und kann somit nicht überaus dringend werden. Denn es ist ja klar wann sie erledigt sein muss.
Aufgaben, die weder wichtig noch dringend sind gehören in den Papierkorb und sind es nicht wert, dass du Zeit dafür investierst.
Mit diesen Erkenntnissen im Hinterkopf kannst du die Eisenhower Matrix gut nutzen.
Ich rate dir jedoch davon ab alle deine Aufgaben nach diesem Schema zu sortieren. Es besteht die Gefahr, dass das Sortieren deiner Aufgaben mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Erledigung.
Mein Tipp: Sortiere deine Ziele nach Prioritäten, nicht deine Aufgaben.
Checklisten
Jedes Projekt, das mehr als einmal durchgeführt wird, sollte auf eine Checkliste kommen. Wenn du alle nötigen Handlungsschritte aufschreibst, musst du das Projekt beim nächsten Mal nur noch wiederholen und nicht nochmal neu durchdenken. Solche Checklisten helfen dir auch dabei Projekte und Aufgaben zu delegieren.
ALPEN
Alpen ist eine Abkürzung und beschreibt die einzelnen Handlungsschritte zur Tages- und Wochenplanung:
Aufgaben und Termine aufschreiben
Länge abschätzen
Pufferzeiten festlegen
Entscheidungen treffen, Prioritäten setzen
Nachkontrolle
Delegieren
Delegieren ist eine besondere Art „Nein“ zu sagen. Das musst du nicht mit den Aufgaben machen, auf die du selber keine Lust hast, oft gibt es auch einfach jemanden, der es besser kann als du. In jedem Fall sparst du durch Delegieren Zeit für andere, sinnvolle Tätigkeiten. Du kannst diese Zeit nutzen, um andere Aufgaben zu erfüllen oder um dich zu erholen.
Bei den meisten Aufgaben gibt es zwei Möglichkeiten sie zu erledigen:
du investierst Zeit
du investierst Geld.
Denke dabei daran: du bezahlst nicht dafür, dass jemand die Aufgabe für dich erledigt, sondern du kaufst dir für dein Geld freie Zeit.
Schlafen gehen und aufs Handy gucken.
Aufstehen und aufs Handy gucken.
Pinkeln und aufs Handy gucken.
Fernsehen und aufs Handy gucken.
Glücklich sein und aufs Handy gucken.
Weinen und aufs Handy gucken.
Vor einiger Zeit habe ich in den Exerzitien einen Kollegen kennen gelernt. Dieser erzählte, dass er vor 6 Wochen sein Smartphone abgeschaltet hat und durch ein Prepaid Handy aus der Drogerie ersetzt hat. Allen Bekannten schrieb er: „Dies ist meine neue Nummer. Wenn ihr antwortet, werdet ihr gespeichert. Kommunizieren könnt ihr mit mir per Telefon oder SMS“
Das hat mich sehr nachdenklich gemacht.
Könnte ich ohne Smartphone leben?
Will ich das überhaupt?
Ich habe mir dazu meine Gedanken gemacht und im Internet nachgeforscht:
Hilft dir dein Smartphone dabei produktiver zu sein oder gefährdet es deine geistige Gesundheit?
Der durchschnittliche Smartphone Nutzer bekommt 22 Anrufe pro Tag.
Schau doch einmal in deiner Anrufliste und zähle wie viel anrufen du durchschnittlich am Tag bekommst und tätigst. Erschrocken?
Durchschnittlich schaffen wir es nicht mehr als sechseinhalb Minuten am Stück nicht auf unser Handy zu schauen. Wenn du das Gefühl hast zu oft auf das Handy zu gucken, stelle dir einen Wecker zum Beispiel auf 1 Stunde und erlaube dir, nur wenn er klingelt, auf das Handy zu gucken.
56 % der Amerikaner haben das Gefühl zu wenig Schlaf zu bekommen, der Hauptgrund dafür ist die Nutzung von Smartphones. Denn 84 % der betroffenen Menschen haben ihr Handy während der Nacht im normalen Betriebsmodus.
Übrigens: Das blaue Licht von Smartphonedisplays wirkt auf deinen Körper wie Koffein. Daher schalte dein Handy mindestens eine Stunde vor dem Schlafen ab. Alternativ kannst du auch eine spezielle Smartphonebrille tragen, die diese Bestandteile des Lichts herausfiltert. Bei Apple Geräten gibt es inzwischen die NightShift Funktion. Dabei wird das blaue Licht im Bildschirm abgeschaltet. Diese Funktion kann auch automatisch bei Sonnenuntergang eingeschaltet werden.
Das Handy auszuschalten führt bei vielen Menschen inzwischen zu einem Schuldkomplex. Sie fühlen sich verpflichtet immer erreichbar zu sein.
So wird zum Beispiel jede E-Mail mit einem Signalton angezeigt und die aktuelle Tätigkeit zum Lesen und Beantworten der Mail unterbrochen. Nach einer Unterbrechung brauchen wir im Schnitt aber 23 Minuten bis wir erneut dasselbe Konzentrationslevel erreicht haben.
Viele Unternehmen haben inzwischen die Zustellung von Mails nach Feierabend unterdrückt. Diese Firmen wollen ihre Mitarbeiter zum Feierabend zwingen. Schade, dass solche Schritte nötig sind und der Handynutzer nicht selber in der Lage ist den aus Knopf zu drücken.
Durch die Nutzung von Smartphones hat sich ein neues, interessantes Krankheitsbild entwickelt. Die so genannten „Phantomvibrationen“. Dabei ist sich der Smartphone Nutzer absolut sicher eine Benachrichtigung auf seinem Smartphone bekommen zu haben. Doch wenn er auf das Handy schaut, ist dort keine Benachrichtigung. Ist dir das auch schon einmal passiert? Dann solltest du dein Handy bewusst einige Zeit nicht am Körper tragen.
Was kannst du tun um dich vor solchen Symptomen zu schützen?
Dein Handy hat im Schlafzimmer nichts zu suchen.
Stelle alle Benachrichtigungen vor dem Schlafengehen aus und aktiviere am besten den Flugzeugmodus.
Lagere dein Handy in einem anderen Raum. Kaufe dir alternativ einen Wecker.
Auf dem iPhone gibt es einen „Nicht-Stören-Modus“. Dieser lässt sich auch automatisch zu bestimmten Zeiten einstellen. Du bist dann nur erreichbar für deine Favoriten. Bei mir sind das meine Frau, meine Eltern und meine Schwiegereltern. So brauche ich keine Angst haben im Notfall nicht erreichbar zu sein und habe dennoch meine Ruhe. Für Android Geräte gibt es zahlreiche Apps, die diese Funktion erfüllen.
Stelle dein Handy regelmäßig aus. Am besten automatisiert du diesen Vorgang. Zeiten, zu denen das Handy aus sein sollte: 1 Stunde vor dem Schlafengehen, während der Mahlzeiten, die erste Stunde nach dem Feierabend.
Lasse zwei bis dreimal pro Woche bei Aktivitäten dein Handy bewusst zuhause.
Prüfe welche Benachrichtigungen du wirklich brauchst. Muss dein Handy dir außer Anrufen irgendetwas sofort anzeigen? Stelle alle nicht benötigten Benachrichtigung ab.
Das Smartphone an sich ist nichts Schlechtes und ich kann oder besser ich will nicht darauf verzichten. Mein Smartphone werfe ich nicht in den Müll, aber ich lege es ganz bewusst regelmäßig beiseite.
So hat das iPhone während dem Essen, dem Schlafen und dem Spielen mit den Kindern nichts in meiner Nähe verloren.
In der letzten Woche war ein befreundetes Pärchen aus der Schweiz mit ihrem Nachwuchs bei uns zum Frühstück. Der Kleine ist jetzt sechs Monate alt und wird ab nächster Woche in die Kita gehen.
Ich war zunächst geschockt. Dann erklärten sie, dass es in der Schweiz keine Elternzeit gibt. Nach dem Mutterschutz gehen auch die Frauen wieder arbeiten.
Da ist mir wieder bewusst geworden, welch ein Luxus die Elternzeit meiner Frau ist. 12, 24 oder 36 Monate geschenkte Zeit für die Kinder mit garantiertem Erhalt des bisherigen Vertrags.
Ich selber habe zwei Monate Elternzeit genommen.
Ich bin unendlich froh über diese gemeinsame Zeit. Ich habe beide Monate getrennt voneinander genommen, um meine Kollegen nicht unnötig zu belasten. Außerdem habe ich meine großen Projekte entsprechend terminiert und so in den restlichen zehn Monaten etwas mehr gearbeitet.
Den ersten Monat hat meine Frau für ihr Studium genutzt und ich habe in dieser Zeit komplett Kinder und Haushalt versorgt. Den zweiten Monat haben wird gemeinsame Auszeit auf einem Bauernhof verbracht.
Mehr als ein Viertel aller Väter geht inzwischen in Elternzeit. In der großen Mehrzahl bleiben sie aber nur zwei Monate daheim bei ihren Kindern. Durch diese hohe Inanspruchnahme ist auch die Anerkennung bei Arbeitgebern entsprechend angestiegen.
Und selbst wenn nicht: du hast ein Recht auf deine Elternzeit.
Diese Zeit mit deinen Kindern kann dir niemand wieder geben, geschweige denn in Geld aufwiegen. Nicht in Elternzeit zu gehen, dankt dir niemand!
Dieser Artikel ist nur ein Einstieg ins Thema Zeitmanagement für Familien. Wenn du schnell viel erreichen möchtest, hole dir jetzt meinen kostenfreien Audio Guide.
Was denkst du?