Diese Folge entstand, weil ich gerade ein Buch lese, was mein ganzes Denken noch mal sehr geprägt und in großen Teilen verändert hat und daran möchte ich dich gerne teilhaben lassen. Und dem Ganzen möchte ich eine Frage vorausstellen. Das ist auch eine der ersten Fragen, die ich allen meinen Trainingsteilnehmern stelle:
Warum - was ist eigentlich dein Ziel?
Es gibt eine schöne Episode in dem Film Alice im Wunderland. Da unterhält sich Alice mit der Katze.
Alice: "Entschuldigung, könntest du mir bitte sagen, welches der beste Weg ist?"
Katze: "welches der beste Weg ist? Das hängt davon ab, wo du hin möchtest."
Alice: "ja, das ist mir eigentlich egal.
Katze: "dann ist jeder Weg der beste Weg."
Wenn wir aber kein Ziel haben, dann wissen wir auch nicht, welchen Weg wir gehen sollen. Wenn wir kein Ziel im Leben haben, auf das wir hinsteuern mit all unserem Arbeiten, allen unseren Produktivitätstechniken, all unserem Tun, dann ist es egal, was wir tun, es ist vollkommen beliebig. Alles, was wir machen, ist dann gleich gut. Ob ich sauge, einen Artikel schreibe, eine wichtige Bewerbung mache, mit einem tollen Kunden arbeite, mit meinen Kindern spiele, alles wäre vollkommen beliebig, wenn ich nicht ein Ziel habe.
Das Buch, was ich gerade dazu lese, ist „The One Thing“, also das eine Ding. Mit der Idee immer nur ein Ding zu verfolgen und das sein ganzes Leben. Nur vom Titel her dachte ich immer, das ist aber arg wenig. Ein Ziel, wie soll ich denn das alles da reinkriegen, was mir wichtig? Mein Beruf, meine Berufung, meine Familie, alles auf ein Ding reduziert? Jetzt habe ich Gott sei Dank das Buch aufgrund einer Empfehlung nochmal gelesen und es ist eine absolute Leseempfehlung auch für dich.
Kurz zusammengefasst geht es nämlich darum, sich sein großes Ziel zu setzen, das, wo man hin will im Leben, das, was über allem steht. Inzwischen habe ich hier über meinem Wochenplaner im Büro 3 Motivationsposter hängen, die ich mir gestaltet habe. Wenn wir ganz links anfangen, da steht drauf, 3-mal „One Thing“, eigentlich ja schon ein Widerspruch. Aber ich habe festgestellt, in meinem Leben gibt es ein Thema, dass sich durch alle Bereiche zieht und mir überall am wichtigsten ist, und zwar sind das Menschen:
Im Privaten möchte ich mehr Zeit für Freunde und vor allem mehr Zeit für Familie haben.
Im Business hier möchte ich mehr Menschen erreichen, um ihnen zu helfen, um dir zu helfen, deine Ziele zu erreichen und auch mehr Zeit mit deiner Familie haben zu können.
In meinem Beruf, in meiner Berufung, möchte ich mehr Zeit für die Menschen haben.
Das Verhältnis zwischen organisatorischen Dingen am Schreibtisch und der Begegnung mit Menschen in der Gemeinde und hier auf dem Kirchhof und auch in der Stadt und den Einzelbesuchen muss im richtigen Verhältnis sein. Und das Verhältnis ist nicht 80 Prozent Schreibtisch, 20 Prozent draußen, das Verhältnis ist auch nicht 50:50, sondern das Verhältnis muss immer ein deutliches mehr bei den Menschen sein als bei irgendwelchen organisatorischen Dingen. Immer steht bei mir als ein Ziel, die Menschen. Das, was den Menschen dient und Menschen zusammenbringt, hat für mich dadurch immer die höchste Priorität.
Das macht sowas wie eine Wochenplanung viel einfacher, denn ich kann meine Termine, die da drinstehen und auch meine Aufgaben, die in meiner Aufgabenliste stehen, danach sortieren, inwieweit sie diesem einen Ziel, nämlich den Menschen und dem Kontakt zu Menschen dienlich sind.
Daneben hängt ein Plakat, auf dem steht, welches ist die eine Sache, die ich tun kann, sodass alles andere einfacher oder sogar überflüssig wird. Komplizierter Satz mit so viel Wirkkraft, dass ich ihn noch einmal sagen möchte. Welches ist die eine Sache, die ich tun kann, sodass alles andere einfacher oder sogar überflüssig wird. Also stückchenweise, nicht das sind die vielen Dinge, sondern das ist die eine Sache, die ich jetzt tun kann... nicht, die ich tun könnte, die ich tun wollte, die ich irgendwann mal machen werde, die eine Sache, die ich tun kann, um alles andere einfacher oder sogar überflüssig zu machen.
Das kann ich auf alle meine einzelnen Lebensbereiche übertrgen. Was ist die eine Sache, die ich jetzt tun kann, um mehr Zeit mit meiner Familie diese Woche zu haben? Was ist die eine Sache, die ich tun kann, um weniger Zeit im Büro zu verbringen? Was ist die eine Sache, die ich jetzt tun kann, um … und so weiter und so fort. Ich habe gemerkt, dass ich mit dieser Methode zum Teil schon arbeite. Denn jeder Tag und das kannst du dir auch nochmal anhören in der Folge „Der perfekte Wochenplan“ heißt, das glaube ich, da habe ich schon beschrieben, jeder Tag hat bei mir eine Überschrift, ein Schwerpunktthema. Das sind Bereiche aus meiner Arbeit hier in der Gemeinde, da ist ein Tag zur Öffentlichkeitsarbeit, ein Tag zur Jugendarbeit, ein Teil zur Präventionsarbeit und so weiter. Und der Montag hat den Schwerpunkt Familie, sodass es automatisch regelmäßig vorkommt in meinem Leben. So kann ich mich bei der Wochenplanung fragen, was ist die eine Sache, die ich an dem Tag tun kann, damit alles andere in dem Bereich einfacher oder sogar überflüssig wird. Diese Fokussierung hilft mir enorm.
Also letztendlich sind es ja zwei Dinge, die ineinander greifen, ein langfristiges Ziel, die Menschen, und auf der Basis dieses Ziels eine Fokussierung, was kann ich jetzt dafür tun?
Wenn wir das Bild von der Alice aufgreifen, heißt das, ich kenne mein Ziel und kann aufgrund dieses Ziels hier an dieser Wegkreuzung entscheiden, welcher der Wege für mich gerade der ist, den ich gehen muss. Ganz rechts hängt noch ein Plakat und auf dem steht: Bis meine eine Aufgabe erledigt ist, ist alles andere nur Ablenkung. Das heißt, wenn ich einmal erkannt habe, was dies eine Sache ist, die ich jetzt tun kann, hat sie die höchste Priorität, und alles andere sind nur Störfaktoren, die versuchen mich davon abzulenken.
Diese 3 Plakate helfen mir mich auf dieses eine Ding zu konzentrieren. Aber jetzt ist ja die Frage, wie kriege ich das zusammen mit meinem Kalender, mit meiner Aufgabenliste, wo sowieso schon so viel drinsteht? Ich finde doch oft gar keine Zeit für dieses eine Ding, was mir wichtig ist. Und da habe ich einen Hammer-Tipp für dich. Ich habe es auch erst neu entdeckt, aber wenn du deinen Kalender digital führst, solltest du unbedingt dranbleiben.
Denn mein Tipp für dich lautet folgendermaßen. Nimm zusätzlich, egal welche Kalender-App du nutzt, da gibt's viele verschiedene, ich persönlich arbeite gerne mit Calendars 5 zumindest auf dem iPhone, weil ich da die beste Wochenübersicht habe, alle anderen sind mir einfach zu unübersichtlich ehrlich gesagt. Und auf dem Mac da habe ich jetzt gerade bisher auch mit Calenders 5 gearbeitet, weil auch da die Wochenansicht sehr, sehr schön ist
Ich habe jetzt aber gewechselt zu Fantastical 2, weil einfach die Eingabe von Aufgaben noch viel, viel schöner ist. Darum soll es aber gar nicht gehen, sondern du brauchst zusätzlich auf deinem iPhone den Google Kalender, also Kalender-App von Google. Die musst du gar nicht im Alltag nutzen, aber du musst sie einmal drauf haben und jetzt einrichten. Und zwar, wenn du unten rechts auf dieses Plus drückst, kannst du nicht nur Erinnerungen und Termine hinzufügen, sondern auch Ziele. Und wenn du da drauf klickst, dann fragt der, was für ein Ziel hast du? Und dann kannst du erstmal eine Kategorie auswählen wie, ich möchte etwas für mich tun, ich möchte Zeit für Familie und Freunde investieren.
Nehmen wir an, wir nehmen das, Familie und Freunde, passt ja gut zu diesem Podcast, dann klickst du das an. Der sagt, okay, mit wem möchtest du mehr Zeit verbringen? Kannst du angeben, mit meiner Familie. Dann steht da, wie oft möchtest du das tun? 2-mal im Monat, 2-mal die Woche, 3-mal die Woche und du wählst es einfach aus. Und dann passiert das Zauberhafte, nein, er fragt dann noch, wann passt dir das normalerweise am besten? Vormittags, nachmittags, abends, wie hättest du es gerne oder ist dir das egal?
Dann fängt diese geniale App an zu rechnen, wann du Zeit hast für diese eine Sache, und sie trägt es dir regelmäßig passend zu deinen anderen Terminen in deinen Kalender ein. Du musst dich also gar nicht mehr darum kümmern diese großen wichtigen Themen in deinem Leben in deine Wochenplanung zu integrieren, sondern das passiert ganz automatisch regelmäßig direkt in deinem Kalender.
Das heißt, zusammengefasst könnte man sagen, was du in dieser Folge mitnehmen kannst, ist: Lege fest, was ist dein langfristiges Ziel, was ist dein One Thing, was dein Leben prägt und deinem Leben Sinn gibt?
Dann fokussiere dich regelmäßig. Was kannst du jetzt tun, sodass alles andere einfacher oder sogar überflüssig wird auf dem Weg zu deinem . Wenn du diesen Fokus gefunden hast, gib ihm die höchste Priorität vor allem anderen. Und um das Ganze einfacher zu gestalten, nutzt du dann noch den Google Kalender, legst dir deine Ziele fest und lässt dir das automatisch in deinen Kalender einplanen.
Wahnsinn! Also ich bin total begeistert davon. Ich freue mich jetzt mich, um das One Thing aus meinem privaten Bereich zu kümmern, gleich kommt meine Frau mit den Kindern nach Hause, wir verbringen den Tag zusammen, gehen in den Wald, werden geo-cachen und fahren dann zum Abendessen in ein Pfannkuchenhaus, was wir alle total lieben.
Ich wünsche dir eine frohe Suche nach deinem One Thing. Starte am besten direkt damit. Wenn du noch eine detailliertere Anleitung dazu haben möchtest, lies das Buch, auch wenn der Titel das nicht vermuten lässt, es gibt das Buch auch in Deutsch.
Und ich sag, mach es gut. Bis zum nächsten Mal.
Ciao, ciao!
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