Ich habe mich so darauf gefreut endlich eine neue Folge für dich aufnehmen zu können und ich freue mich ganz besonders, dass ich das gerade hier im Garten machen kann und einfach mit meinem Mikrofon gemütlich im Stuhl rumlümmele, vor mir meine Notizen zu der Folge in Mindmeister. Ich hoffe, dass ich jetzt 1, 2, vielleicht auch 3 Folgen hintereinander, die ich vorbereitet habe, aufnehmen kann und das bei herrlichem Wetter.
Heute Morgen war ich mit den Kindern und meiner Frau mit einer Waldpädagogin unterwegs unten im Wald und wir haben ganz tolle Sachen entdeckt. Wir haben geguckt, wie weit die Natur ist. Im Wald war es auf jeden Fall herrlich, einfach die Natur erleben mit den Kindern und zu gucken, wie fühlt sich was an, was ist da alles. Ich glaube, viele Familien gehen einfach viel zu wenig in den Wald und mein Appell an der Stelle, geh mal wieder einfach raus und Kinder brauchen gar nicht viel Spielzeug oder sonstige Sachen, sondern einfach das Kreative gemeinsam mit den Eltern in der Natur.
Lass uns aber jetzt bitte zum Thema kommen, und zwar Alltag stressfrei gestalten, ganz entspannt mit diesen Tipps. Ach, wäre das schön, wenn der Alltag immer so entspannt ist, ne. Also man sagt ja immer, es gibt das Wochenende und alle wünschen sich ein schönes Wochenende und dann kommt wieder der graue Alltag, das Stressige, das Negative, das Anstrengende. Ich habe immer das Gefühl, die Leute unterteilen in 5 Tage dummer Alltag und zwei Tage Sau raus am Wochenende. Ich halte das für falsch.
Ich möchte gerne in der heutigen Folge ein paar Tipps geben, damit dein Alltag entspannter und schöner werden kann. Ich habe das aufgeteilt in 4 Kategorien, wobei die ersten 3 allgemeingültig sind und der 4. Abschnitt dann ein paar Tipps am Ende hat explizit für dich als Vater oder Mutter, womit auch dein Alltag trotz Familie noch deutlich entspannter sein kann und womit ich einfach super gute Erfahrungen gemacht habe. Lass uns aber direkt anfangen.
Um entspannter im Alltag zu sein, ist es wichtig regelmäßig zu tanken. Nee, nicht dein Auto aufzutanken, sondern regelmäßig Energie aufzutanken. Unser Auto hat eine Anzeige, die zeigt uns an, wenn es Zeit ist den Tank wieder aufzufüllen, bei uns selber ist das leider nicht so. Wir merken es oft erst, wenn es zu spät ist, wir schon anfangen zu kränkeln oder total müde umfallen. Ich habe das mal unterteilt, diese Tankstellen in wiederum 3 Tankstellen, und zwar in große Tankstellen, mittlere Tankstellen und kleine Tankstellen.
Große Tankstellen, das sind für mich Sachen wie in den Urlaub fahren, also richtig weg vom Alltag, etwas ganz Neues erleben, am besten auch alle Kontakte nach Hause abstellen, das Handy weitgehend zur Seite legen und für niemanden da zu sein. Es kann aber auch eine große Tankstelle sein zu sagen, ich schaffe mir oder uns als Familie ein ganzes Wochenende ohne Termine, ohne einen festen Plan, ohne wir müssen erst dahin, dann dahin und dann müssen wir schon gucken, dass wir wieder rechtzeitig aufbrechen, sondern einfach Zeit zu haben. Nach dem Frühstück einfach gemeinsam zu überlegen, worauf haben wir denn heute Lust? Das kann so eine ganz große Tankstelle sein zu sagen, ein Wochenende ohne Termine, wie so ein kleiner Kurzurlaub zu Hause quasi und auch ein Urlaub von allen Verpflichtungen.
Dann sind mir so ein paar mittlere Tankstellen eingefallen. Das kann sein, abends mal in die Sauna zu fahren oder mit Freunden essen zu gehen, als Paar ins Kino zu gehen oder vielleicht auch alleine mal so essen zu gehen. Also da gibt's ganz tolle Möglichkeiten für so kleine Tankstellen alleine oder als Paar oder auch als Familie im Alltag, also mittlere Tankstellen.
Die kleinen kommen jetzt. Kleine Tankstellen sind für mich sowas wie Spaziergänge nach dem Essen. Einfach nach jeder Mahlzeit 5 bis 10 Minuten um den Block laufen, dann bekommst du neue frische Luft, du bekommst Sonnenlicht, du bekommst natürlich auch mal Regen oder Hagel ab, aber dir so etwas zur Angewohnheit zu machen, um einfach direkt nach dem Essen, was ja sehr anstrengend für den Körper ist, wieder Energie aufzutanken.
Es kann aber auch sein, dass du sagst, ich möchte gerne bewusst und genug trinken. Also ich rede jetzt nicht davon Alkohol, als Entspannungspause zu nehmen, das ist manchmal ganz verlockend, aber dann ist es eigentlich schon zu spät. Es kann auch mal schön sein, ich will das gar nicht verteufeln, ich bin da auch nicht abgeneigt. Mir geht es jetzt aber darum einfach Flüssigkeit aufzunehmen. Das ist das, was ich selber immer wieder vergessen habe, dass mein Körper ja nicht nur was zu essen braucht und frische Luft und auch mal ein bisschen Bewegung, sondern dass ich einfach auch Flüssigkeit brauche. Und ich habe das für mich damit gelöst, dass ich mir auf dem Schreibtisch eine Flasche Wasser hingestellt habe, das ist so eine Spezialflasche, die in der Mitte einen Filter hat, wo ich dann immer irgendwelche Sachen von Obst oder Gemüse reintun kann, die dem Wasser so ein bisschen Geschmack geben und diese Flasche muss halt auf jeden Fall leergetrunken sein, solange ich am Schreibtisch bin. Ich mache das inzwischen auch ganz gerne, dass ich mir auch in Webinare oder in die Einzel-Online-Trainings, die ich halt gebe, was zu trinken mitnehme, tagsüber mal einen Kaffee, mal einen Tee, wenn man sich abends trifft, auch mal ein Glas Wein, und das einfach zur Angewohnheit zu machen und immer was zu trinken bei der Arbeit dabei zu haben.
Eine kleine Tankstelle ist für mich aber auch sowas wie einfach mal aus dem Fenster schauen oder sich ich in den Garten zu setzen und nichts zu tun und einfach wie jetzt gerade, wenn ich nach oben schaue, zieht so ein kleines weißes Wölkchen über den blauen Himmel und das zu genießen, vielleicht auf wie früher mal zu gucken, was sind das für Figuren, die ich darin entdecke, und so kleine Auszeiten sich zu nehmen. Ähnlich, aber nicht das Gleiche, also Meditation ist ja immerhin besser als nur dasitzen und nichts tun, habe ich mal gelesen, fand ich sehr süß. Aber tatsächlich auch Meditationen können so kleine Tankstellen am Tag sein. Ich mache das inzwischen regelmäßig täglich 7 Minuten. Dafür nutze ich die App 7Mind. Die kann ich dir wirklich empfehlen, weil das so geführte Meditationen zu allen möglichen Themen sind. Und das ist gerade am Anfang glaube ich einfacher, als sich alleine hinzusetzen und nur versuchen auf seinen Atem zu achten, weil dann natürlich ganz viele Gedanken doch deine Konzentration wieder fesseln.
Was ich auch sehr gerne als kleine Tankstelle mache, ist Kaffeetrinken, und zwar auswärts entweder mit einer Zeitung oder dass ich so ein bisschen Social Media bearbeite, aber bewusst mir dafür einen anderen Rahmen nehme. Meine Schwiegermutter sagt immer, sie macht das total gerne, sie sitzt gerne in einem Café, trinkt was Gutes, isst vielleicht auch was Schönes dazu und beobachtet Menschen. Und auch das kann eine Form von meditativem Verhalten sein, auf jeden Fall ist es eine Pause, weil du, wenn du über andere nachdenkst, aufhörst nur immer um dich zu kreisen und deine eigenen Dinge, die dich beschäftigen. Vor allem, wenn du draußen einen Kaffee trinken gehst, bist du einfach mal raus, du bist nicht erreichbar und du bist auch nicht direkt immer bei deinen Kindern, die die ganze Zeit irgendwas wollen oder Mama, Mama, Mama oder Papa, Papa.
Einfach gucken, wo kannst du solche großen Tankstellen in deinem Jahr wirklich Vorplanen, wo kannst du mittlere Tankstellen, vielleicht noch ein oder zwei, diesen Monat einbauen und wo kannst du kleine Tankstellen in deinen Alltag integrieren, die du wirklich regelmäßig dann machst. Dann wird der Alltag schon um einiges stressfreier.
Sie lauern an jeder Ecke, all die Dinge, die unsere Aufmerksamkeit und Energie fordern und die uns ablenken wollen von dem, was gerade wirklich wichtig ist. Das fängt an mit den Benachrichtigungstönen im Computer und natürlich auch im Smartphone. Ja, es ist total schön, dass wir immer überall erreichbar sein können und es ist noch schöner, dass wir alle anderen immer erreichen können, aber es raubt uns auch so viel Fokus und Zeit.
Ist vielleicht ganz spannend, wenn du das mal überprüfst, es gibt 2 Möglichkeiten mal zu gucken, wie viel Zeit du eigentlich an deinem Smartphone verbringst, und zwar ist das zum einen die App RescueTime, die gibt's auch für den Computer, also rette Zeit. Da kannst du so eine Auswertung dir angucken, wofür du wie viel Zeit verwendet hast. Beim iPhone gibt's das inzwischen ja auch vorinstalliert mit dem Bildschirm-Zeit, das findest du in den Einstellungen. Da kannst du mal auswerten, wie viele Stunden im Schnitt du am Tag dein Handy benutzt. Und dann ist auch aufgeschlüsselt, für was du diese Zeit benutzt, also wie viel davon ist Social Media, wie viel davon ist wirklich produktive Arbeit, wie viel davon ist Internet. Das ist auf jeden Fall cool sich mal anzuschauen und zu gucken, inwieweit ist mein Smartphone noch ein Arbeitsmittel, was mir hilft Zeit zu sparen, keine Frage, das kann es, und inwieweit ist es aber auch so eine Fokus-Vernichtungsmaschine, die mich nur ablenkt und mir Zeit raubt.
Ich habe mir dafür irgendwann auch mal klare Regeln gesetzt, dass ich zum Beispiel sage, Social Media, das ist Klo-Sache. Also immer, wenn ich auf dem Klöchen bin, auf meinem Thron, dann mache ich Social Media und ansonsten versuche ich das ziemlich einzudämmen. Ich sage mal so Zeiten, wo ich echt nichts anderes mache wie Wartezimmer beim Arzt oder ähnliches. Dann eben solche Fokuszeiten auch einzurichten, also Zeiten, wo alle Geräte aus sind, die ganz ohne Ablenkung sind, wo du mit Kollegen und Familie kommunizierst. Das heißt, ich arbeite jetzt konzentriert an einer Sache bis dann und dann, bitte lasst mich alle bis dahin in Ruhe. Das bringt extrem viel Ruhe in den Alltag.
Aber es gibt diese Menschen, die Energieräuber sind und dir fallen wahrscheinlich gerade schon etliche auch in deinem Leben, in deinem Alltag ein, die einfach immer Energie ziehen. Ich tue mir deshalb so schwer, weil eine gute Beziehung besteht natürlich daraus, dass man Energie gibt in eine Beziehung und auch Energie bekommt, und das ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen, aber es gibt eben auch diese Menschen in unserem Umfeld, die immer nur Energie rauben, die nur von sich erzählen, die nur was wollen, die immer länger reden als es einem eigentlich lieb ist. Und da kann ich nur dazu raten diese Beziehungen zu beenden. Das muss man ja nicht so radikal machen, indem man das dann auch kommuniziert, aber manches lässt sich ja auch einfach ausschleichen. Wobei ich tatsächlich die erste Version ehrlicher finde, zu sagen, für mich passt das nicht mehr oder mir ist es auch zu viel. Es muss ja nicht ein komplettes Ende sein, man kann ja mal sagen, nee, können wir das bitte minimieren.
Dann gibt es einen Energieräuber, den viele von uns nutzen, weil sie gerade meinen, ich brauche das zum Erholen, und zwar ist das der Fernseher. Ja, ich gucke gerne fern, aber ich gucke inzwischen gerne bewusst Fernsehen. Früher habe ich einfach dumm rumgezappt, habe dann noch Zeit verloren, weil andauernd Werbung lief. Inzwischen habe ich mich einfach für zwei Streaming-Dienste entschieden und angemeldet, sodass ich da immer auch was neues Interessantes finde, was ich gerne gucken möchte, und das gucke ich dann auch ganz bewusst und sag mir auch vorher, ich möchte jetzt so und so lange gucken oder spätestens dann und dann mache ich aus und beginne mich für die Nacht fertigzumachen.
Und einen Energieräuber möchte ich an der Stelle auf jeden Fall noch nennen, es gibt noch wahrscheinlich etliche mehr und du solltest gleich mal nach der Folge überlegen, was sind das für Dinge in deinem Leben noch, die dir einfallen, die ich vielleicht gar nicht hatte. Kannst du mir auch gerne noch schreiben, aber eins möchte ich noch nennen, und zwar ist das E-Mail und WhatsApp Ping Pong. Also dieses immer Hin- und Herschreiben hast du da. „Ach, ich würde mich gerne mit dir treffen, oh, ja super, wann passt es dir denn? Ja, ich kann am Dienstag, Mhm (bejahend), Dienstag ist toll. Um wie viel Uhr sollen wir uns denn treffen? Sollen wir denn was essen gehen oder sollen wir ins Kino? Ach, Kino ist gut, was läuft denn gerade? Ja, ich würde mich da und dafür interessieren. Welche Filme möchtest du denn gerne gucken?“ Und das alles wird hin- und hergeschrieben. Und leider nicht fließend hintereinander weg, sondern über ewige Zeiten, weil der andere dann eben nicht so schnell antwortet, es nicht direkt liest, manchmal muss man nochmal nachfragen und sagen „Hör mal, hast du das nicht bekommen? Warum antwortest du mir nicht? Ich brauche das jetzt mal für die Planung.“. Und das ist mein Tipp, wechsele das Medium, hör auf, solche Sachen per WhatsApp oder E-Mail zu klären und greife zum Telefon. Ja, auch mit deinem Smartphone kannst du ja telefonieren, das vergessen ganz viele. Einfach mal zum Smartphone oder so zu Hause noch zum Festnetz greifen, jemand anrufen und ruckzuck sind diese Sachen geklärt und du hast nicht nur Zeit, sondern auch viel Nerven und Energie gespart.
Bei den Routinen ist es wie immer ganz wichtig, das wirst du schon wahrscheinlich auch wissen, dass man eine feste Morgen- und eine feste Abendroutine hat. Also eigentlich hat die jeder Mensch, so sind wir Menschen auch gestrickt, aber es gibt halt gute Routinen und es gibt weniger gute oder sogar schlechte Routinen. Das ist sehr individuell.
Ich kann dir nicht sagen, was eine gute Routine für dich ist. Ich könnte jetzt detailliert erzählen, wie meine Routine morgens aussieht, aber auch das hilft dir ja nicht wirklich, und deswegen habe ich mal ein Buch dazu geschrieben, was ich auch verlinken kann. Und zwar ein Buch zu Morgenroutinen, und da gibt's eine allgemeine Einleitung, wie kann ich Routinen in mein Leben integrieren. Dann aber auch eben ganz, ganz viele Vorschläge, wie kann so eine Morgen- und sogar auch so eine Abendroutine aussehen und was kann ich da alles in mein Leben integrieren? Ist dann wie so ein Baukasten und du nimmst dir dann die Vorschläge, die dir gefallen, raus und baust daraus deine ganz individuelle Routine.
Und in der Abendroutine ist es mir immer ganz wichtig, dass da Aufräumen integriert ist, also dass man nicht erst wartet, bis so eine Riesen-Aufräumaktion ansteht, sondern dass du kleine Aktionen jeden Tag machst und jeden Abend eben 5 bis 10 Minuten noch mal eben durch Wohnung oder Haus läufst und die Sachen wegräumst. Und dann kann man abends natürlich super auch schon die Fokusaufgaben für den nächsten Tag festlegen und sagen, aus meiner Wochenplanung basierend auf meinen Zielen, welche 2 oder 3 Aufgaben sind morgen die, um die ich mich mit höchster Priorität kümmern möchte. Das kann man auch noch mal ganz individuell gerne mit mir machen. Dafür müsstest du dann bei mir ein Training kaufen. Wenn du daran Interesse hast und sagst, ich würde gerne an meinen Routinen oder an irgendeinem anderen Zeitmanagement-Training individuell mit dir arbeiten, Benjamin, dann schreib mir eine E-Mail an training@benjaminfloer.com und dann können wir da die Details miteinander klären und gucken, ob und wie wir zusammenkommen und ich dir dann entsprechend helfen kann.
Beim Aufräumen gibt's auch noch mal zig Tipps und ich glaube, da leiten wir langsam über in das, was sich alle Eltern fragen, wie kann ich das ein bisschen entspannter gestalten? Ich habe mal den schönen Satz gelesen, Aufräumen mit Kindern im Haus ist wie Zähneputzen mit Nutella im Mund. Ja, da ist sehr viel dran. Ist bei uns aber auch. Meine Mutter hat immer diese schöne Redewendung: jedes Ding an seinen Ort und wenn man sucht, dann ist es fort.
Jetzt fiel mir bei der Vorbereitung auf diese Folge auf, dass der Originalspruch möglicherweise ja auch heißt, jedes Ding an seinen Ort und wenn man es sucht, dann ist es dort. Ja, ich habe das jetzt nicht näher nachverfolgt, aber ich glaube, dass das ganz wichtig ist, dass wirklich alle Sachen einen festen Platz haben. Das ist das A und O beim Aufräumen und beim Ordnung halten, weil wo willst du es denn sonst hinräumen, und dass alle diese Plätze kennen, die in deiner Familie wohnen. Was wir dann gemacht haben, ist, wir haben ein Haus über mehrere Etagen und ich habe keine Lust für jedes einzelne Teil, was ich irgendwie wegräumen will, quer durchs Haus zu rennen beziehungsweise auf und ab durchs Haus zu rennen, und deswegen haben wir Körbe auf die Treppen gestellt und da legen wir alles rein, was die Etage wechseln muss, und jeder von uns nimmt dann immer etwas mit, was nach oben kommt. Das funktioniert mehr oder weniger gut.
Es gibt natürlich auch noch die Möglichkeit, das habe ich letztens bei jemandem gesehen, die haben für jeden in der Familie einen eigenen Korb auf der Treppe stehen und wenn der Korb zu lange nicht geleert wird, werden die Sachen weggeschmissen. Sehr radikal, aber wahrscheinlich auch sehr, sehr wirkungsvoll. Es gibt auch so spezielle Treppenkörbe. Da ist dann in dem Korb so eine Stufe drinnen, das sieht dann auch noch ganz schick aus.
Aufräumen ist mir auch immer wichtig, Schreibtisch genauso wie Küchenarbeitstische, die sind, wenn man aufhört zu arbeiten, einfach leer und frei, weil ich habe den Tisch genauso wie eine Anrichte ja dafür, dass ich dann da drauf arbeiten kann und nicht da irgendwas lagern kann. Dafür gibt's dann eben Regale und Schränke.
Was kann ich noch ergänzen? Ach so ja, die 2-Minuten-Regel ist mir ganz wichtig. Habe ich schon einige Male erwähnt. Alles, was weniger als 2 Minuten dauert, setze ich sofort um. Das heißt, wenn ich irgendwas gleich im Haus oder im Garten sehe, wo ich denke, ups, das muss aber noch gemacht werden, schreibe ich mir das entweder auf in meine To-Do-Liste und plane das ein für die Woche, wenn es was Größeres ist, oder eben, wenn es weniger als 2 Minuten dauert, erledige ich es sofort, weil ein vernünftiges Aufschreiben und Planen dauert dann schon so lange, dass ich denke, na, in der Zeit hast du es ja fast schon erledigt. Genau.
Bei den Routinen ist noch als letztes wichtig, du musst natürlich regelmäßige Pausen machen, da schließt sich der Kreis wieder zum ersten Thema. Damit das routiniert wird, würde ich dafür einen Timer stellen, einfach einen Wecker auf dem Handy oder eine App herunterladen für die Pomodoro-Methode, also die italienische Tomate. Ist benannt nach einem Küchenwecker in Tomatenform, wo es darum geht, dass du immer 25 Minuten arbeitest und dann 5 Minuten Pause machst.
Der erste ist, einmal kochen, zweimal essen. Kochen braucht unglaublich viel Zeit, zumindest, wenn du frisch kochen möchtest. Wenn du Kinder hast, kann ich dazu ja nur raten, gesund zu kochen, Lebensmittel abzuwechseln. Es gibt auch viele Gemüserezepte, die Kinder gerne essen, wenn man sie entsprechend aufbereitet und verkauft. Aber ich find's total praktisch zu sagen, wir kochen einfach größere Mengen, das kostet nicht mehr Zeit und dann kann man mehrere Tage davon essen. Das kann man in der Woche ja versetzt machen. Den einen Tag das, den anderen das, dann wieder das erste. Oder eben immer jeweils zwei, die zweite oder vielleicht sogar noch eine dritte Portion einfrieren und dann rausholen in Zeiten, wo es mal stressiger ist.
Dann etwas, was ich hier im Interview vorgestellt habe und was sich echt bewährt hat, ist von easyfaM das Taskboard, wo für die gesamte Familie, es gibt so einen Aufgabenpool, der jede Woche erledigt werden muss, natürlich sind das viel mehr Aufgaben, die die Eltern dann sowieso schon machen, aber es hilft, dass Kinder sich daran gewöhnen, dass sie mithelfen müssen. Da hat man halt so viele Aufgaben drauf hängen wie Familienmitglieder mal 3 und jeder muss dann eben während der Woche 3 Aufgaben erledigen und die dann entsprechend an sein Board hängen, dass man sieht, ah, der hat das und das schon gemacht. Kann ich dir nur empfehlen das Taskboard von easyfaM.
Dann gibt es noch eine App, die ist mein absoluter Liebling, und zwar heißt sie Lickety Split. Lickety Split beinhaltet mehrere Timer und dann gibt’s einen Timer zum Beispiel, um sich fertigzumachen, wenn man wohin fahren möchte, oder einen Timer, um sich abends umzuziehen fürs Bett, einen Timer zum Aufräumen. Dann startet man diesen entsprechenden Timer in der App und es kommt eine Durchsage, so eine Stimme, die sagt dann „Schaffst du es, dein Zimmer aufzuräumen?“ bevor du Quak-Quak hörst. Dieses Quak-Quak ist eine Ente, die am Ende dann reingelatscht kommt, wenn die Zeit abgelaufen ist und die eben quakt. Wenn man aber vorher drückt auf „Geschafft“, braust ein großer Jubel auf und dieser Sanduhr, die da durchgelaufen ist, hat irgendwas Lustiges noch in der Hand oder ein Papphütchen auf oder so und die Kinder freuen sich total das zu sehen. Macht richtig Spaß und erleichtert echt den Alltag ungemein, diese kleine tolle App. Ich sage immer, es ist meine Fernbedienung für die Kinder. Es darf nicht nur damit laufen, das ist klar, aber wenn es mal überhaupt nicht läuft, dann mache ich den Timer an und dann funktioniert sowohl das Anziehen, das Umziehen, das Aufräumen und so weiter und so fort.
Ein letzter Tipp, der den Alltag entspannter machen kann, ist, Dinge so wie sie gemacht werden sollen von den Kindern, einmal zu machen, zu fotografieren, das Bild dann eben zu drucken, zu laminieren und aufzuhängen. Also um mal ein Beispiel zu nehmen, wie soll eine Schwimmtasche gepackt sein? Schwimmsachen packen, alles aufs Bett legen, Foto machen, ausdrucken, laminieren, aufhängen. Ab dem Moment können die Kinder selber die Schwimmtasche nach Anleitung dieses Bildes packen. Das funktioniert natürlich auch mit vielen anderen Dingen wie die Schultasche, wie ein Tisch gedeckt werden soll und so weiter. Da ist ja deiner Kreativität keine Grenze gesetzt, aber da auch einfach zu sagen, ja, ich möchte meinen Alltag auch dadurch entlasten, dass ich Kinder altersgemäß einbinde, und dass sie das, was sie schon können, auch mittun und von Anfang an lernen, auch ich habe die Aufgabe hier mitzuwirken, wenn ich hier mit lebe.
Mein Sohn hat heute Morgen noch gesagt, nee, ich habe keine Lust dazu und dann haben wir immer aufgezählt, wozu wir alles eigentlich dann heute vielleicht auch keine Lust haben und plötzlich war er sehr motiviert und dann doch mitzumachen, weil er gemerkt hat, dass wir natürlich auch jede Menge tun, was ihm zugutekommt.
Ja, das war so ein buntes Potpourri jetzt. Ganz, ganz viele Ideen, die mir spontan gekommen sind in Vorbereitung auf diese Folge, wie du entspannter in deinem Alltag leben sollst.
Wenn du mir einen Riesengefallen zum Abschluss tun möchtest, ich habe da lange nicht mehr drum gebeten, aber dann gehe doch gleich mal zu iTunes und bewerte meinen Podcast. Wenn du das nicht weißt, wie das gehen sollte, ist ein bisschen kompliziert, aber du findest eine Anleitung auf benjaminfloer.com/bewerten und da ist das Ganze dann in Videos ganz einfach erklärt. Wenn du dir die 2 Minuten Zeit nimmst mir zu helfen diesen Podcast bekannter zu machen, vielen herzlichen Dank dafür.
Dann wünsche ich dir eine schöne Zeit und sage, mach's gut bis zum nächsten Mal.
Ciao, ciao!
Dein Benjamin Floer.
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